Langsam gesprochene Nachrichten

01.03.2024 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Katastrophaler Vorfall um Hilfskonvoi in der Stadt Gaza

Aus dem Gazastreifen werden katastrophale Ereignisse um einen Hilfstransport gemeldet. Die von der Terrororganisation Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde teilte mit, in der Stadt Gaza seien 112 Menschen getötet und 760 verletzt worden. Sie hätten auf Lebensmittellieferungen gewartet, als das israelische Militär das Feuer eröffnet habe, heißt es aus Gaza. Diese Angaben lassen sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen. Der palästinensische UN-Botschafter Riad Mansur warf Israel die vorsätzliche Tötung von Palästinensern vor. Nach Angaben der israelischen Armee gab es ein „chaotisches Gedränge“, als tausende Menschen auf den Konvoi stürmten. Einige Menschen seien von Lastwagen überfahren worden. Ein Armeevertreter räumte eine „begrenzte“ Zahl von Schüssen israelischer Soldaten ein. Die Vorfälle lösten international Entsetzen aus.
 

Wahlen im Iran eröffnet

Ohne jede Aussicht auf Veränderungen wählen die Iranerinnen und Iraner an diesem Freitag ein neues Parlament und den sogenannten Expertenrat, der nur aus muslimischen Geistlichen besteht. Als Erster gab der politische und religiöse Führer Ajatollah Ali Chamenei seine Stimme ab. Es sind die ersten Wahlen seit den Massenprotesten nach dem Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini im Polizeigewahrsam im September 2022. Viele unabhängige Kandidaten sind von der Abstimmung ausgeschlossen, die von Boykottaufrufen begleitet wird. Zahlreiche Menschen sind nach gescheiterten Reformversuchen der vergangenen Jahrzehnte desillusioniert und bleiben der Abstimmung fern.
 

Putin warnt NATO vor Truppeneinsatz in der Ukraine

Mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine hat der russische Präsident Wladimir Putin erneut vor einer nuklearen Eskalation gewarnt. Sollten NATO-Staaten militärische Kontingente in die Ukraine schicken, könnte dies zum Einsatz von Atomwaffen führen, sagte Putin in seiner jährlichen Rede zur Lage der Nation. Er bezog sich offenbar auf Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron vom Montag, wonach die Entsendung westlicher Truppen in die Ukraine nicht ausgeschlossen werden dürfe. Zudem kündigte Putin ein nationales Unterstützungsprogramm für Familien und milliardenschwere Modernisierungen im Gesundheitswesen an. Der Staatschef will sich im März für eine fünfte Amtszeit wiederwählen lassen.
 

Viele Todesopfer bei Feuer in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka

Bei einem Feuer in einem mehrstöckigen Einkaufszentrum in Bangladesch sind mindestens 44 Menschen ums Leben gekommen. Die Opfer seien größtenteils Restaurantgäste, sagte ein Feuerwehrsprecher. Die meisten von ihnen erlagen ihren schweren Verletzungen in Krankenhäusern. Mindestens 22 Menschen seien in einem kritischen Zustand, teilte Gesundheitsminister Samanta Lal Sen mit. Nach Angaben der Feuerwehr konnten 75 Menschen gerettet werden. Demnach brach der Brand in einem beliebten Restaurant in einem gehobenen Viertel der Hauptstadt Dhaka aus. Das Feuer wurde nach drei Stunden gelöscht. Die Brandursache ist unklar.
 

Oppositionspolitiker Dillo im Tschad erschossen

Wenige Monate vor der geplanten Präsidentenwahl im Tschad ist der führende Oppositionspolitiker Yaya Dillo bei einem Schusswechsel mit Sicherheitskräften getötet worden. Ein Regierungssprecher sagte der Nachrichtenagentur AFP, Dillo habe sich im Hauptquartier seiner Sozialistischen Partei ohne Grenzen (PSF) verschanzt und auf Ordnungskräfte gefeuert. Zuvor hatten tschadische Behörden die PSF beschuldigt, für einen Anschlag auf die Geheimdienstzentrale in der Nacht zu Mittwoch und ein fehlgeschlagenes Attentat auf den Präsidenten des Obersten Gerichtshofs verantwortlich zu sein. Dillo hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und erklärt, man wolle ihn von einer Kandidatur bei den anstehenden Wahlen abhalten.
 

Brüssel gibt eingefrorene EU-Gelder für Polen frei

Die EU-Kommission hat die Freigabe von 137 Milliarden Euro für Polen bewilligt, die wegen Bedenken zur Rechtsstaatlichkeit eingefroren waren. Die pro-europäische Regierung von Ministerpräsident Donald Tusk habe verlangte Reformen für eine größere Unabhängigkeit der Justiz eingeleitet, hieß es. Dabei geht es um rund 60 Milliarden Euro aus dem Corona-Aufbauprogramm der EU und um knapp 77 Milliarden Euro aus Fördermitteln etwa für regionale Entwicklung und Fischerei. Der polnische Justizminister Adam Bodnar hatte zuvor einen Aktionsplan vorgelegt, um ein Ende laufender EU-Strafverfahren möglichst noch vor den Europawahlen Anfang Juni zu erreichen.