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Das Herz - ein schlagendes Wunderwerk

Clara Walther28. Januar 2015

Die Deutsche Herzstiftung präsentiert heute ihren aktuellen Herzbericht. Danach sterben immer weniger Menschen an Herzattacken. Gute Nachrichten! Aber wie ist es zum Beispiel mit gebrochenen Herzen? Gibt es die?

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EKG 3D Herz (Foto: Dmytro Tolokonov).
Bild: Fotolia/Dmytro Tolokonov

Herzen können einem in die Hose rutschen, man kann sie an jemanden verlieren und glaubt man Songtexten "tanzt" das Herz manchmal sogar. Kein ein anderes Organ kommt in Gedichten und Liedern derart häufig vor. Grund genug, sich mit dem "Motor des Lebens" einmal genauer zu beschäftigen - und auf einige Fragen eine Antwort zu finden.

1.) Kann man ein gebrochenes Herz haben?

Liebeskummer wird einen jungen Menschen in der Regel nicht umbringen, aber tatsächlich gibt es in der Medizin den Begriff des "Broken-Heart-Syndroms". Die Betroffenen klagen über heftige Brustschmerzen und Atemnot. Die kleinen Herzkranzgefäße ziehen sich krampfartig zusammen und der Herzmuskel wird schlecht durchblutet. Im EKG zeigen sich die kleinen Veränderungen wie bei einem Herzinfarkt, obwohl die Gefäße frei durchgängig sind.

Herz mit Pflaster (Foto: picture alliance).
Das Broken-Heart-Syndrom gibt es wirklichBild: picture alliance/blickwinkel

Ärzte diagnostizieren das Broken-Heart-Syndrom vor allem bei Menschen, die extremen Stresssituationen ausgesetzt sind. Zum Beispiel nach dem Tod eines geliebten Menschen. Insofern leiden die Betroffenen tatsächlich an einem gebrochenen Herzen - und das nicht nur sprichwörtlich. Betroffen sind zu 90 Prozent übrigens Frauen.

2.) Schlagen Frauenherzen anders?

Grundsätzlich ist die Anatomie von Frauen- und Männerherzen natürlich gleich. Und doch gibt es kleine Unterschiede: So schlagen Frauenherzen nicht nur schneller - auch die Gefäße sind anders. Die Arterien sind häufig kleiner und dünner und verlaufen geschlängelter.

Auch Herzkrankheiten äußern sich bei den Geschlechtern unterschiedlich. Alles in allem sterben Frauen zwar immer noch deutlich seltener als Männer an einem Herzinfarkt, dafür aber sehr viel häufiger an Herzschwäche, Klappendefekten und Rhythmusstörungen.

Da Herzinfarkte als "Männerkrankheit" gelten, werden sie bei Frauen auch häufig nicht rechtzeitig erkannt und behandelt. Der Grund: Bei Männern äußern sich die Symptome oft sehr eindeutig in Brust- und Armschmerzen. Frauen klagen über diffusere Beschwerden wie Schmerzen im Oberbauch oder über Übelkeit. Dies sind jedoch Symptome, die weder von den Betroffenen noch von den Ärzten mit einem Herzinfarkt in Verbindung gebracht werden. Das hat Folgen: Ein Herzinfarkt verläuft bei Frauen doppelt so häufig tödlich wie bei Männern.

3.) Schlagen Herzen über den Tod hinaus?

Passionierte Angler werden es schon einmal beobachtet haben: Auch nachdem der Fisch getötet und der Körper aufgetrennt wurde, kann man das Herz noch einige Minuten schlagen sehen. Das liegt daran, dass das Organ autonom arbeitet und die Erregung der Herzmuskelfasern in einem Automatiezentrum des Herzens selbst gebildet wird. Winzige elektrische Impulse sorgen für das selbstständige Schlagen und das Zusammenziehen der Herzmuskelzellen.