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Lifestyle

Clusterkopfschmerz und wie er behandelt werden kann

Martin Brandt3. August 2011

Es gibt viele verschiedene Arten von Kopfschmerzen und eine davon ist so schmerzhaft, dass sie das ganze Leben beeinträchtigen kann: Clusterkopfschmerz mit unter Umständen mehreren Schmerzattacken täglich ist so belastend, dass er den Beinamen Selbstmord-Kopfschmerz bekommen hat. Aber es gibt Therapien.

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Die Schmerzattacke beginnt innerhalb von Sekunden: Ein unerträgliches Druckgefühl hinter dem Auge, in der Schläfe. Cluster-Kopfschmerzen überfallen die Betroffenen ohne Vorwarnung und können mehrfach pro Tag wiederkommen. Sie sollen zu den schlimmsten Schmerzen gehören, die Menschen auszuhalten haben. Meistens beginnen sie rund um das 30. Lebensjahr und Männer trifft es dabei deutlich häufiger als Frauen

Die Ursachen für Clusterkopfschmerz sind noch nicht vollständig geklärt. Mediziner vermuten, dass bei den Betroffenen eine Veränderung im Hypothalamus im Gehirn vorliegt. Dadurch wird der natürliche Schlaf-Wachrhythmus gestört. Das wiederum löst offenbar Schmerzanfälle aus.

Eine einheitliche Behandlung gibt es nicht. Vielen Betroffenen hilft es, reinen Sauerstoff zu inhalieren. Innerhalb von 15 Minuten kann das die Schmerzen lindern, die sonst stundenlang dauern könnten. Patienten, denen die Sauerstofftherapie nicht hilft, erhalten Medikamente aus der Wirkstoffgruppe der Triptane in Form von Nasenspray. Die Arzneistoffe sorgen dafür, dass sich erweiterte Blutgefäße im Gehirn wieder verengen. Auch das kann die Schmerzanfälle verkürzen. Noch neu sind erste Versuche mit einem speziellen Implantat, einer Art Nervenschrittmacher. Dabei werden Reizelektroden mit den Nerven verbunden, die im Bereich des Nackens verlaufen. Das Prinzip: Ständige leichte Stromstöße sollen die Intensität der Schmerzanfälle mindern.

Schmerzattacken können durch bestimmte Lebensmittel ausgelöst werden. Betroffene sollten deshalb darauf achten, bekannte Auslöser so gut es geht zu vermeiden. Das können – je nach Patient – zum Beispiel Alkohol, Glutamat oder auch Tomaten sein.