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China will Weltklasse-Fußball

Calle Kops (dpa)16. März 2015

China will endlich international Erfolge im Fußball feiern. Staatschef Xi hat die Reform zur Chefsache erklärt. Erster Schritt: Fußball kommt auf den Stundenplan der Schulen.

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Der Chinese Mei Fang (r.) kämpft mit dem Usbeken Odil Akhmedov (l.) beim Asien Cup um den Ball (Foto: PATRICK HAMILTON/AFP/Getty Images)
Bild: Patrick Hamilton/AFP/Getty Images

China will im internationalen Fußball kein Entwicklungsland mehr sein. Mit einer großen Reform möchte die Regierung den Sport zu internationalem Ruhm bringen. "Ein Aufleben des Fußballs ist entscheidend auf Chinas Weg zu einer Sportnation", kündigte die Regierung jetzt an. Ein Plan sei bereits von einer Reformgruppe unter Staats- und Parteichef Xi Jinping beschlossen worden, gab die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua bekannt. Mittelfristig soll die Frauennationalmannschaft wieder bei internationalen Wettkämpfen mithalten können. Für das Team der Männer strebt die Regierung ein Weltklasseniveau erst auf lange Sicht an.

Das bevölkerungsreichste Land der Welt dominiert die Olympischen Spiele. Aber im Gegensatz zum Goldregens dort hapert es seit Jahren beim Fußball. Chinas Männer-Auswahl hat sich erst einmal - 2002 - für eine Weltmeisterschaft qualifiziert. Damals schied sie jedoch in der Vorrunde mit null Punkten und null Toren in drei Spielen aus. Das soll sich unter Xi Jinping ändern.

Das eigentliche Mutterland des Fußballs

Prinz William spielt einen Ball bei einem Fußballturnier in Shanghai (Foto: REUTERS/Carlos Barria)
Prinz William besucht ein Trainings-Camp in ShanghaiBild: Reuters/C. Barria

Der Staatschef ist bekennender Fußballfan. Vergangenes Jahr drückte er Deutschland bei der Weltmeisterschaft die Daumen, wie er beim Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel durchblicken ließ. Als der britische Prinz William vor zwei Wochen in Peking war, redete Xi mit ihm lange über Englands Fußballer. Er hoffe, dass China von den britischen Profis lernen könne, hieß es anschließend.

China ist keine Fußballnation und hatte nie eine Fußballkultur. Dabei betont Chinas Führung immer wieder, der Fußball sei in China erfunden worden. Merkel hatte bei ihrem Besuch im vergangenen Jahr ein Bild von Chinas ersten Fußballspielen geschenkt bekommen. Vom erhofften Aufschwung ist heute jedoch wenig zu spüren. Es gibt kaum Fußballvereine und keine landesweite Jugendliga, Plätze sind rar. Der Profifußball wurde mehrfach von Korruptionsskandalen erschüttert.

Das kann Fußballfan Xi offenbar nicht auf sich sitzen lassen. Er hat den Sport zur Chefsache erklärt. In einem ersten Schritt kommt Fußball in diesem Jahr auf den Stundenplan der Grund- und Mittelschulen.