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China vergrößert Einfluss

22. Juli 2014

Argentinien und Venezuela stecken in der Krise und brauchen frisches Geld. China hingegen will sich für die Zukunft mit Rohstoffen absichern - und hat Milliardeninvestitionen angekündigt.

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Xi Jinping in Venezuela
Bild: Reuters

Im Wettlauf um knappe Rohstoffe liegt China wieder ein Stück weiter vorn: In Venezuela sicherte sich die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt Zugriff auf Erdölreserven. Im Gegenzug gewährte China dem Land einen Vier-Milliarden-Dollar-Kredit.

Ein entsprechendes Abkommen wurde am Rande eines Besuchs von Präsident Xi Jinping (rechts im Bild) bei Venezuelas Staatspräsdienten Nicolás Maduro (links im Bild) am Montag unterzeichnet. Das Geld soll in einen gemeinsamen Fonds beider Länder zur Entwicklung der venezolanischen Infrastruktur eingezahlt werden. Begleichen wird das lateinamerikanische Opec-Land die Schulden mit Erdöllieferungen an China. Bereits unter dem verstorbenen Präsidenten Hugo Chávez hatte Venezuela die Öl-gegen-Kredit-Geschäfte mit China ausgeweitet, um die anspannten Staatsfinanzen zu entlasten.

Derzeit liefert Venezuela pro Tag etwa eine halbe Million Barrel (je 159 Liter) Öl an China. Die Menge soll zunächst um 100.000 Barrel pro Tag erhöht werden. Der Präsident des staatlichen Energiekonzerns PDVSA, Rafael Ramírez, rechnet damit, dass die Lieferungen bis 2016 auf täglich eine Million Barrel steigen.

Argentinien ein Stück aus der Klemme

Auch dem klammen Argentinien hilft China mit frischem Geld aus. Bei seinem Besuch in Buenos Aires am Wochenende kündigte Xi Investitionen von fast sieben Milliarden Dollar für den Bau zweier Wasserwerke und die Modernisierung der Eisenbahn an. Die Wirtschaftsdelegationen beider Länder vereinbarten außerdem Geschäfte im Umfang von 1,5 Milliarden Dollar.

"Vor zehn Jahren haben China und Argentinien eine strategische Partnerschaft geschlossen", sagte Chinas Staatsprädisident Xi Jinping, "jetzt ist es an der Zeit, neue Perspektiven zu eröffnen."

Außerdem schlossen die beiden Länder ein Swap-Geschäft im Wert von elf Milliarden US-Dollar (rund 8,1 Milliarden Euro) ab, das es Argentinien ermöglicht, chinesische Importe in der chinesischen Währung Yuan zu bezahlen. Damit verschafft China dem südamerikanischen Land finanziellen Spielraum, denn wegen des Schuldenstreits mit US-Hedgefonds ist Argentinien von den internationalen Kapitalmärkten derzeit weitgehend abgeschnitten.

Die als "Charmeoffensive Chinas" bezeichnete Lateinamerika-Reise führt Xi zum Abschluss noch nach Kuba.

jw/iw (dpa, rtrd)