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China geht gegen christliche Sekte vor

19. August 2014

Seit Juni wurden in China fast 1000 Mitglieder einer christlichen Sekte festgenommen. Angaben zu den Vorwürfen gegen die Sektenmitglieder machen die Behörden nicht. Möglicherweise steckt ein Mord hinter den Festnahmen.

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Gefaltete Hande (Foto: epa)
Bild: picture-alliance/dpa

Unter den Festgenommenen seien Mitglieder der Führung der Gruppe "Allmächtiger Gott", berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf Behördenvertreter. Demnach wurden seit Juni in sechs Provinzen knapp tausend Mitglieder der Sekte festgenommen. Angaben zu den Vorwürfen gegen die Sektenmitglieder gab es nicht. Die Gruppe hat sich seit mehr als einem Jahrzehnt in einigen ländlichen Gebieten ausgebreitet.

Bereits im Jahr 2012 wurden fast tausend Anhänger der Sekte festgenommen, als sie die Ankunft eines "weiblichen Jesus" meldete und eine nahende Apokalypse voraussagte. Die Gruppe rief damals zudem zum Sturz der Kommunistischen Partei auf, die sie als "großer roter Drache" bezeichnet. Laut Staatsmedien isoliert die Sekte ihre Mitglieder von Freunden und Familie und unterzieht sie einer Gehirnwäsche. Die aktuelle Festnahmewelle folgt auf die Ermordung einer Frau im Mai, für die Mitglieder der Sekte verantwortlich gemacht wurden.

Die chinesischen Behörden gehen immer wieder gegen religiöse Gruppen vor. Betroffen war vor allem die Falun-Gong-Bewegung, die in den späten 1990er Jahren verboten wurde. Die regierende Kommunistische Partei sah die Bewegung als Bedrohung und ließ tausende Anhänger inhaftieren und teilweise angeblich auch foltern. Allgemein unterliegen religiöse Gruppen in der Volksrepublik strengen Kontrollen. Den Vorwurf der Einschränkung der Religionsfreiheit weist Peking aber zurück.

cr/qu (afp, rtr)