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Chemiewaffenexperte der IS-Miliz getötet

31. Januar 2015

Er war ein Giftgasexperte unter Iraks Ex-Diktator Saddam Hussein, jetzt soll er im Sold der Dschihadisten-Miliz Islamischer Staat gestanden haben. Nach US-Angaben wurde Abu Malik bei einem Luftangriff getötet.

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US-Kampfflugzeug (Foto: AP Photo/U.S. Navy, Brian Stephens)
Bild: picture-alliance/AP Photo

Der IS-Extremist Abu Malik sei bereits am vergangenen Samstag in der Nähe der nordirakischen Stadt Mossul umgekommen, teilte das US-Militärkommando Centcom mit. Sein Tod sei ein Schlag gegen die Produktion und den möglichen Einsatz von Chemiewaffen durch die IS-Terroristen. "Wir gehen davon aus, dass sein Tod das terroristische Netzwerk vorübergehend schwächt und die Möglichkeiten des IS mindert, Chemiewaffen zu produzieren und sie gegen unschuldige Menschen einzusetzen", hieß es in der Mitteilung des Centcom.

Malik habe für das Chemiewaffenprogramm des früheren irakischen Machthabers Saddam Hussein gearbeitet und sich 2005 nach dessen Sturz dem Terrornetzwerk Al-Kaida angeschlossen. Später sei er dann zur IS-Miliz gestoßen, so die US-Militärs. Ob der tödliche Luftangriff von US-Piloten geflogen wurde oder von einem Kampfflugzeug eines verbündeten Staates, ist bislang noch unklar.

Luftangriffe der internationalen Koalition

Die USA hatten am 8. August mit Luftangriffen auf IS-Stellungen im Irak begonnen, am 23. September wurde der Einsatz auf Syrien ausgeweitet. Die "Operation Inherent Resolves" getaufte Mission wird in Syrien durch Kampfflugzeuge aus Saudi-Arabien, Jordanien, Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt. Im Irak sind Australien, Belgien, Großbritannien, Kanada, Dänemark, Frankreich und die Niederlande beteiligt.

Zuletzt scheiterten die IS-Kämpfer bei dem Versuch die kurdische Ölstadt Kirkuk einzunehmen. Mit Unterstützung der US-Luftwaffe konnten kurdische Einheiten den Großangriff der Dschihadisten-Miliz zurückschlagen. Bei den Gefechten wurden nach Angaben der Polizei und eines Arztes ein kurdischer General und fünf Peschmerga-Kämpfer getötet sowie mehr als 40 Zivilisten verletzt. Bei den Dschihadisten soll es nach Behördenangaben zahlreiche Tote gegeben haben. Von unabhängiger Seite konnte das bislang nicht bestätigt werden.

Anschläge in Bagdad und Samarra

In der Hauptstadt Bagdad sind bei einem Doppelanschlag Dutzende Menschen getötet worden. Wie das Nachrichtenportal "Sumaria News" berichtete, explodierten die Sprengsätze auf einem zentralen Markt, auf dem auch gebrauchte Militäruniformen verkauft werden. In der den Schiiten heiligen Stadt Samarra wurden bei einem Angriff von Selbstmordattentätern drei Mitglieder der Sicherheitskräfte getötet, wie die Polizei mitteilte. Ein weiterer Selbstmordanschlag sei nach Kämpfen mit sunnitischen IS-Milizionären vereitelt worden.

fab/kle (dpa, afp, rtr)