Brücken in Deutschland

Diese römische Brücke über die Mosel in Trier ist die älteste erhaltene Deutschlands. Ursprünglich gab es hier eine Holzbrücke, die die Römer später durch eine aus Basaltsteinen aus der nahen Eifel ersetzten. Die Brückenpfeiler stammen aus dem zweiten Jahrhundert. Der obere Teil wurde zuerst im 12. und nochmals im 18. Jahrhundert nach einer Bombardierung durch französische Truppen erneuert.

Die Fehmarnsundbrücke wurde 1963 eröffnet. Gebaut während des Kalten Krieges, waren sechs Sprengschächte in die Fahrbahn integriert für den Fall einer möglichen feindlichen Invasion. Die Brücke verbindet die Ostseeinsel Fehmarn mit dem Festland an der nordöstlichen Spitze Deutschlands.

Einst verkauften auf dieser Brücke Händler ihre Waren. Die Krämerbrücke in Erfurts Altstadt war Teil des Handelswegs Via Regia, der durch das Heilige Römische Reich Deutscher Nation verlief. Heute säumen Galerien und Kunsthandwerkerläden die Brücke über den Fluss Gera. Jedes Jahr im Juni findet hier das Krämerbrückenfest statt - ein Stadtfest, das das Mittelalter feiert.

Einige frühe Holzbrücken waren überdacht, zum Schutz vor Wind und Wetter. Die Holzbrücke Bad Säckingen verbindet den gleichnamigen Ort in Deutschland mit der Gemeinde Stein in der Schweiz. Die Brücke führt über den Rhein und ist mit rund 204 Metern die längste überdachte Holzbrücke Europas.

Der Ausbau des Eisenbahnnetzes stellte Ingenieure nach 1800 vor neue Herausforderungen. Die Göltzschtalbrücke, die als Viadukt über ein Flusstal in Sachsen gebaut wurde, galt als ehrgeiziges Projekt - vor allem wegen ihrer Größe und der imposanten Brückenbögen. 1851, als sie eröffnet wurde, war sie die höchste Eisenbahnbrücke der Welt. Bis heute ist sie die weltweit größte Ziegelsteinbrücke.

Sie ermöglicht spektakuläre Ausblicke: die Basteibrücke wurde 1851 im heutigen Nationalpark Sächsische Schweiz errichtet. Seitdem können Besucher zwischen den gewaltigen Steinformationen in rund 200 Metern Höhe über der Elbe wandern. Scharen von Touristen strömen jedes Jahr in den Nationalpark, um die gewaltigen Sandsteinfelsen und die Panoramaaussicht zu bewundern.

Die Ludendorff-Brücke bei Remagen war während des Zweiten Weltkriegs ein strategisch wichtiger Rhein-Übergang für die Alliierten. Im März 1945 wurde sie von US-Truppen eingenommen. Zehn Tage später fiel die Brücke nach deutschen Bombenangriffen zusammen und tötete zahlreiche Soldaten. Die Brückentürme blieben erhalten und wurden in ein Friedensmuseum umgewandelt.

Als 1961 die Berliner Mauer errichtet wurde, wurde die Oberbaumbrücke Teil der Grenze zwischen Ost- und Westberlin. Bewaffnete Grenzsoldaten patroulierten am Ufer der Spree und waren am Kontrollpunkt auf der Brücke stationiert. Heute verbindet die Brücke die Stadtteile Friedrichshain und Kreuzberg und ist zu einem Wahrzeichen der deutschen Wiedervereinigung nach dem Mauerfall 1989 geworden.

Die Hohenzollernbrücke über den Rhein in Köln wurde 1911 erbaut, im Zweiten Weltkrieg gesprengt und später wieder aufgebaut. Das eindrucksvolle Bauwerk ist nicht nur wichtiger Verkehrsweg, sondern auch ein Ort für Romantik: zehntausende Paare haben hier als Zeichen ihrer Liebe Vorhängeschlösser befestigt. Das Gewicht dieser Liebesschlösser wird auf mehr als zwei Tonnen geschätzt.

Nach der deutschen Wiedervereinigung begann man daran zu arbeiten, die Wasserstraßen quer durch Deutschland auszubauen. Das Magdeburger Wasserstraßenkreuz wurde 2003 fertig gestellt. Es führt den Mittellandkanal über die Elbe – eine Abkürzung für Transportschiffe. Die Kanalbrücke über die Elbe ist mit 900 Metern das längste schiffbare Aquädukt der Welt.

Die Dreiländerbrücke über den Rhein verbindet Weil am Rhein in Deutschland mit dem französischen Huningue. Sie steht nahe des Dreiländerecks Deutschland-Frankreich-Schweiz, daher auch ihr Name. Die 248 Meter hohe Konstruktion wurde 2007 erbaut und ist weltweit die längste Bogenbrücke ausschließlich für Fußgänger und Fahrradfahrer. 2008 wurde sie mit dem deutschen Brückenbaupreis ausgezeichnet.

Diese ärmlich aussehende und zudem stillgelegte Eisenbahnbrücke in Wuppertal ist kein leuchtendes Beispiel für einfallsreiche Architektur, aber sie zog einige Aufmerksamkeit auf sich, nachdem Graffiti-Künstler Martin Heuwold sie 2011 einer Generalüberholung unterzogen hatte. Der Künstler arbeitete mit einem Team von Arbeitslosen, um auf den grauen Beton riesige farbenfrohe Legosteine zu zaubern.