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UKIP-Kandidat muss nach Rassismus-Äußerung gehen

6. Mai 2015

Zwei Tage vor der britischen Parlamentswahl bringt der UKIP-Kandidat für Hampshire die Rechtspopulisten in schwere Bedrängnis. Nach verbalen Entgleisungen und einer Drohung wird er kalt gestellt.

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UKIP-Wahlkampfbusse fahren regelmäßig durch die Städte an der Ostküste (Foto: dpa)
UKIP-Wahlkampfbusse fahren regelmäßig durch die Städte an der OstküsteBild: picture-alliance/empics

Robert Blay habe "abscheuliche Ansichten" und sei deshalb suspendiert worden, teilte ein Parteisprecher mit. Wie die Zeitung "Daily Mirror" berichtet, drohte Blay damit, seinen konservativen Lokalrivalen, Ranil Jayawardena, zu erschießen, sollte dieser eines Tages der erste britische Regierungschef asiatischer Abstammung werden. "Wenn dieser Knabe unser Premierminister wird, werde ich ihm persönlich eine Kugel verpassen", sagte Blay im Gespräch mit einem Reporter des "Daily Mirror". Von seinen Äußerungen gibt es einen Videomitschnitt.

Demnach meinte Blay weiter, er hasse Jayawardena zutiefst. Jayawardena sei "nicht britisch genug, um in unserem Parlament zu sein".

Zehn Prozent für UKIP?

In der Vergangenheit waren bereits diverse Politiker der UK Independence Party (UKIP) mit rassistischen oder sexistischen Äußerungen aufgefallen. Doch die jüngsten Bemerkungen konnten selbst die Rechtspopulisten nicht einfach ignorieren. Offiziell lehnt die Partei, die einen Austritt aus der Europäischen Union und schärfere Regeln für die Aufnahme von neuen Einwanderern fordert, Rassismus ab. In Umfragen kommt sie auf mehr als zehn Prozent Unterstützung.

Aufgrund des britischen Wahlrechts wird jedoch damit gerechnet, dass die UKIP nicht mehr als eine Handvoll Sitze bei der Abstimmung am Donnerstag erhalten wird. Es können nur Politiker ins Parlament einziehen, die in ihrem Wahlkreis direkt gewählt werden. Dennoch könnte der UKIP eine gewichtige Rolle zukommen, da laut Umfragen wohl keine der großen Parteien eine Regierungsmehrheit erhalten wird.

UKIP-Chef Nigel Farage (Foto: rtr)
UKIP-Chef Nigel Farage will zurücktreten, wenn er seinen Wahlkreis nicht gewinntBild: Ken McKay/ITV/Handout via Reuters

Pro oder contra EU

In Europa wird die Wahl am Donnerstag auch aus anderen Gründen mit besonderem Interesse verfolgt. Denn sie könnte weitreichende Folgen für das Verhältnis Großbritanniens zur EU haben. Der konservative Premierminister David Cameron hat für den Fall seiner Wiederwahl für 2017 eine Volksabstimmung über den Verbleib des Landes in der Europäischen Union versprochen. Vorher will er noch die Bedingungen für die britische Mitgliedschaft von Grund auf neu aushandeln.

Labour-Chef Ed Miliband schließt seinerseits ein Referendum bei einem Wahlsieg aus. Großbritanniens Zukunft liege "innerhalb und nicht außerhalb der EU", machte der Sozialdemokrat nochmals deutlich.

se/gri (rtr, afp, dpa)