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Brasilien plant Handelsabkommen mit EU

12. August 2013

Seit Jahren versucht Brasilien seine Nachbarländer zu bewegen, ein Handelsabkommen mit der EU in die Wege zu leiten. Die blockten ab - jetzt macht sich die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas im Alleingang auf den Weg.

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Brasilianische Fahne vor blauem Himmel (Foto: CPJ Photography)
Brasilien Fahne HimmelBild: CPJ Photography/Fotolia

Brasilien arbeitet seit 1999 an einer gemeinsamen Freihandelszone zwischen der Staatengemeinschaft Mercosur und der Europäischen Union.  Doch die Verhandlungen mit den Mercosur-Ländern Paraguay, Argentinien, Uruguay und Venezuela stocken. Für Brasilien drängt aber die Zeit, denn das Land wird ab dem kommenden Jahr von der Welthandelsorganisation als Volkswirtschaft mit mittlerem bis hohem Einkommen eingestuft und verliert dadurch einige Vorteile im Handel mit der Europäischen Union (EU).

Brasilien in Bedrängnis

Noch in diesem Monat wolle die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas deshalb Pläne für ein bilaterales Abkommen vorlegen, sagte der brasilianische Außenminister Antonio Patriota der "Financial Times". Das Interesse an einer einheitlichen Lösung zwischen dem Mercosur und der EU sei nach wie vor groß. Allerdings erwartet Patriota eher Verhandlungen der Mercosur-Länder und der EU mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten.

Ein Abkommen zwischen Brasilien und der EU könnte Gewicht haben. Der Handel umfasst ein Volumen von 60 Milliarden Euro. Die EU-Kommission errechnete, dass 37 Prozent des EU-Handels mit Lateinamerika auf Brasilien entfallen. 

Brasiliens Wirtschaft ist in den letzten Jahren nicht mehr so stark gewachsen wie zuvor - 2012 lag das Bruttoinlandsprodukt des Landes bei 0,9 Prozent. Der frühere Zentralbankchef des Landes, Arminio Fraga, sagte, es sei zwar gut, mit den Nachbarn zu verhandeln, aber noch viel wichtiger sei es, auch in die Welt zu schauen. "Dort werden große Abkommen unterzeichnet, und Brasilien läuft Gefahr außen vor zu bleiben."

nm/kle (dpa, financial times)