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Bolivien verstaatlicht Flughäfen

18. Februar 2013

Bolivien hat die drei größten Flughäfen des Landes verstaatlicht, die bisher der Tochterfirma eines spanischen Betreibers gehörten. Staatschef Evo Morales rechtfertigte die Nationalisierung mit fehlenden Investitionen.

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Blick auf den Flughaven La Paz El Alto (Foto: reuters)
Bild: Reuters

Der Flughafenbetreiber Sabsa habe seine Investitionsverpflichtungen über viele Jahre nicht erfüllt, so Morales. Von den 27 Millionen US-Dollar, die zwischen 2006 und 2011 in die Flughäfen in La Paz (Artikelbild), Santa Cruz de la Sierra und Cochabamba investiert werden sollten, habe Sabsa nur knapp sechs Millionen zur Verfügung gestellt.

Um die Verstaatlichung abzuwenden, hatte Sabsa zuletzt angeboten, in den kommenden neun Jahren 36 Millionen US-Dollar zu investieren. Dieser Vorschlag genügte der bolivianischen Regierung nicht.

Eigentümer von Sabsa sind zwei spanische Unternehmen, der Infrastrukturkonzern Albertis aus Barcelona und die Flughafengesellschaft AENA aus Madrid. Evo Morales kündigte an, Bolivien werde den Eigentümern eine Entschädigung zahlen. Die Höhe werde nach Berechnung der Firmenschulden von unabhängigen Prüfern festgelegt.

Warnung aus Madrid

Albertis teilte mit, das Unternehmen respektiere die Entscheidung des bolivianischen Präsidenten und stehe für Verhandlungen über die Höhe der Entschädigung bereit. Der spanische Außenminister Jose Manuel Garcia-Margallo warnte jedoch davor, diese Form der Enteignung könne die diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern belasten.

Die bolivianische Regierung hatte bereits im Mai 2012 die Tochtergesellschaft des spanischen Stromversorgers Red Electrica und im Dezember vier Filialen des Energiekonzerns Iberdrola verstaatlicht. Eine Einigung über die Entschädigung mit den Muttergesellschaften steht aus.

bea/qu (reuters, dpa, afp)