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Bericht: BND-Maulwurf stahl Agentennamen

14. Januar 2015

Der im Juli enttarnte Spion beim Bundesnachrichtendienst hat laut einem Zeitungsbericht mehr Informationen gestohlen, als bislang angenommen. Es geht um Klar- und Decknamen von tausenden BND-Agenten.

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Bundesnachrichtendienst BND
Bild: picture-alliance/dpa

Der im Juli letzten Jahres beim Bundesnachrichtendienst (BND) enttarnte Spion hat offenbar eine Namensliste mit Klar- und Decknamen von 3500 BND-Agenten entwendet, wie die "Bild"-Zeitung berichtet. Diese seien für die Abteilung "EA - Einsatzgebiete/Auslandsbeziehungen" tätig gewesen, so das Blatt unter Berufung auf Sicherheitskreise. Die als "streng geheim" eingestufte Liste gebe den Stand der Agenten-Namen der Abteilung zum Jahresende 2011 wieder.

Liste an Geheimdienste verkauft?

Es sei noch nicht klar, ob der aufgeflogene Spion die Liste an einen anderen Geheimdienst verkauft habe, schreibt die Zeitung weiter. Vom BND gab es zunächst keine Stellungnahme. Laut "Bild" hatte der Mann die Namensliste zu Hause auf einer privaten Festplatte gespeichert, die bei einer Durchsuchung im Sommer sichergestellt wurde. Der Datenträger sei erst jetzt systematisch ausgewertet worden.

Der Spion Markus R. war Anfang Juli festgenommen worden. Er arbeitete in der Registratur der EA-Abteilung. Er soll innerhalb von zwei Jahren 218 Dokumente an US-Geheimdienste verkauft haben.

Der Bundesnachrichtendienst beschäftigt nach eigenen Angaben rund 6500 hauptamtliche Mitarbeiter. Die Abteilung EA versorgt demnach unter anderem die Bundeswehr bei Auslandseinsätzen mit Informationen zum Schutz deutscher und alliierter Soldaten.

cr/jj (dpa, rtr)