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BMW rechnet mit weiterem Rekordjahr

18. März 2015

Der Münchner Autobauer BMW will nach fünf Rekordjahren in Folge auch 2015 wieder Bestwerte erreichen, warnt aber vor wachsenden Risiken. Vor allem Märkte wie China und Russland verlören an Schwung.

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Bild: Alpina

Nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr ist BMW für 2015 etwas vorsichtiger. "Wir streben im laufenden Geschäftsjahr bei Absatz und Konzernergebnis vor Steuern solide Zuwächse auf jeweils neue Bestmarken an", sagte der scheidende Vorstandschef Norbert Reithofer am Mittwoch in München. Damit peilt BMW nach eigenen Angaben Plusraten im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich an. 2014 stieg das Vorsteuerergebnis um mehr als zehn Prozent auf 8,7 Milliarden Euro. Auch wenn in diesem Jahr die Pkw-Märkte weltweit insgesamt zulegen dürften, gebe es politisch und wirtschaftlich viele Schwankungen. Preisdruck, steigende Personalkosten und Milliardenausgaben für neue Technologien bremsten die Gewinnsteigerung.

Zudem wird China vom Autoparadies mit traumhaften Wachstumsraten und Renditen zu einem normalen Markt. China, der inzwischen weltgrößte Automarkt, dürfte zwar großer Treiber der Branche bleiben. Aber die Zeiten des halsbrecherischen Tempos sind vorbei. In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres flaute die Nachfrage speziell nach großen BMW-Modellen bereits ab. BMW-Finanzchef Friedrich Eichiner sagte, sollte die Wirtschaft dort langsamer warten als gedacht, "könnte dies unsere Geschäftsentwicklung beeinflussen".

Auch der Einbruch des russischen Marktes ist ein Hemmschuh. In Europa herrscht trotz leichter Erholung weiter Unsicherheit, die Preise sind unter Druck. "Es existieren viele Ungewissheiten", sagte Reithofer. Die Prognose setze voraus, dass die politischen und gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen weitgehend stabil bleiben. "Volatilität ist die neue Konstante - in der gesamten Geschäftswelt."

Konkurrenz auf Distanz halten

Für die Kernsparte Automobile erwartet der Konzern auch in diesem Jahr eine Gewinnspanne zwischen acht und zehn Prozent. 2014 lag sie bei 9,6 Prozent und damit exakt gleichauf wie beim Rivalen Audi, der dank seiner Zugehörigkeit zum riesigen VW-Konzern an vielen Stellen Kosten sparen kann und deshalb meist Renditekönig ist. Positiv sollen sich bei BMW 15 neue und überarbeitete Modelle auswirken, die in diesem Jahr auf den Markt kommen. Der Absatz von zuletzt 2,1 Millionen Fahrzeugen soll so übertroffen werden - auch, um führender Premium-Hersteller zu bleiben und die Konkurrenten Audi und Mercedes auf Distanz zu halten.

Reithofer sagte mit Blick auf seinen Nachfolger, den bisherigen Produktionsvorstand Harald Krüger, der im Mai den Posten übernimmt: "Auch für die Zukunft gibt es viel zu tun." Neben Marktschwankungen gehörten auch der Ausbau alternativer Antriebe und das Erreichen immer strenger werdender CO2-Vorschriften zu den Herausforderungen.

Der BMW-Chef tritt nach achteinhalb Jahren im Amt im Mai ab und wechselt in den Aufsichtsrat. Reithofer lobte erneut die von ihm aufgesetzte Strategie Number One, mit der BMW seit 2007 den Gewinn vor Steuern mehr als verdoppelt habe: "Sie ist und bleibt die Leitplanke für unser unternehmerisches Handeln bis 2020."

zdh/hmf (rtr, dpa)