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Blutiger Terror in Bagdad

20. Oktober 2013

Im Irak dreht sich die Spirale der Gewalt unablässig weiter. Bei Anschlägen in Bagdad wurden etwa 50 Menschen getötet.

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Ethnien und Religionsgruppen im Irak (DW-Karte)

Der blutigste Anschlag ereignete sich nach Angaben der Polizei vor einem Kaffeehaus im Bagdader Stadtteil Amil. Dort sprengte sich ein Selbstmordattentäter in die Luft und riss mindestens 38 Menschen mit in den Tod. Kurz danach sei vor dem Lokal noch eine Bombe explodiert. 45 Menschen hätten Verletzungen erlitten, teilten Sicherheitskräfte weiter mit. Das Amil-Viertel wird überwiegend von Schiiten bewohnt. Bislang bekannte sich keine Organisation zu der Tat. Bei anderen Anschlägen wurden weitere zwölf Menschen getötet.

Im Irak gibt es fast täglich terroristische Anschläge. Nach UN-Schätzungen wurden allein im September 979 Menschen getötet - der vergangen Monat gilt damit als einer der blutigsten der vergangenen fünf Jahre. Hintergrund ist der Machtkampf zwischen sunnitischen und schiitischen Muslimen in dem Land. Während der Diktatur von Saddam Hussein hatte die sunnitische Minderheit eine dominierende Rolle gespielt. Jetzt sehen sich die Sunniten durch die schiitische Mehrheit an den Rand gedrängt. Zusätzlich angefacht wird der Konflikt zwischen den Religionsgruppen durch den Bürgerkrieg im benachbarten Syrien.

Radikale Sunniten-Gruppen - unter ihnen das Terrornetzwerk Al-Kaida - versuchen die schiitisch geführte Regierung von Ministerpräsident Nuri al-Maliki durch Anschläge zu schwächen. Nach einer Schätzung der Organisation "Iraq Body Count" sind bei Gewalttaten im gesamten Land in diesem Jahr bereits mehr als 7000 Menschen getötet worden.

Iraks Ministerpräsident al-Maliki (Foto: dpa)
Iraks Ministerpräsident al-MalikiBild: picture-alliance/dpa/dpaweb

wl/sti (dpa, afp, rtr)