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Die Bregenzer Festspiele sind eröffnet

24. Juli 2009

"Sinn und Sinnlichkeit" ist das Motto des Kulturfestivals, das im Juli und August in Bregenz in Österreich stattfindet. Die Aufführungen unter freiem Himmel auf der Seebühne im Bodensee sind der Höhepunkt der Festspiele.

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Szene aus Giuseppe Verdis Oper AIDA auf der Bregenzer Seebühne (Foto: AP)
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Gesamtansicht der Bühne der Oper AIDA, Bregenzer Festspiele 2009 (Foto: Bregenzer Festspiele / Karl Forster)
Bild: Bregenzer Festspiele

Auf dem Programm stehen bis zum 23. August rund 100 Veranstaltungen - Opern, Operetten, Orchesterkonzerte, Schauspiel und Kunst.

Eröffnet wurden die Bregenzer Festspiele am Mittwoch (22.07.2009) mit einer spektakulären Neuinszenierung von Guiseppe Verdis Oper "Aida". Für das Kriegs- und Liebesdrama wurde eine Szenerie gestaltet, die aus überdimensionalen Füßen einer zerbrochenen Statue, Fragmenten der Freiheitsstatue und einer Riesenfackel besteht. Zwei Krähne setzen die Bühnenteile während der Aufführung zusammen.

Szene aus Verdis Oper AIDA, Bregenzer Festspiele 2009 (Foto: AP)
Bild: AP

Die Wüstenoper auf dem See? Eine Herausforderung, die Regisseur Graham Vick und Bühnenbildner Paul Brown auf einer Plattform, die sich im Wasser senkt und hebt, umgesetzt haben. In den Titelrollen sangen Tatiana Serjan als Aida, Rubens Pelizarri als Radames und Iano Tamar als Amneris. Es spielten die Wiener Symphoniker. Die musikalische Leitung hatte Claudio Rizzi.

Die Opernaufführungen auf der Bregenzer Seebühne bilden die Höhepunkte der Festspielsaison am östlichen Ufer des Bodensees. Wenn das Wetter mitspielt, ergeben sich unvergessliche musikalische Erlebnisse. Die reizvolle Landschaft am See und der Abendhimmel sind dabei natürliche - und kostenlose - Arrangements.

Szene aus Karol Szymanowskis Oper KÖNIG ROGER, Bregenzer Festspielhaus 2009 (Foto: AP)
Bild: AP

Die selten gespielte Oper "König Roger" des polnischen Komponisten Karol Szymanowski hatte am Donnerstag (23.07.2009) Premiere im Bregenzer Festspielhaus. Entsprechend dem Motto der Festspiele - Sinn und Sinnlichkeit - stehen in diesem Werk Moral, Vernunft und Religion gegen ausschweifendes Liebesleben, Rausch und Exzess. Die Titelrolle singt Scott Hendricks unter der musikalischen Leitung von Sir Mark Elder. Inszeniert wurde "König Roger" von David Pountney, Bühnenbildner ist Raumund Bauer.

Die Oper wird auf den Stufen eines Amphitheaters gespielt. Die Bühne kann mit mehreren unsichtbaren Aufzügen in Sekunden be- und entvölkert werden. Da die Stufen immer wieder ihre Lage ändern, mussten die Sänger ein spezielles Bewegungstraining absolvieren.

Bühnenbild der Oper TOSCA von Giacomo Puccini, Bregenzer Festspiele 2008 (Foto: dpa)
Bild: dpa

Alle zwei Jahre wechselt die Inszenierung auf der Seebühne. In der vergangenen Saison 2007/2008 wurde Giacomo Puccinis Oper "Tosca" aufgeführt - ein dramatisches Spiel um Liebe, Eifersucht, Intrige und Macht - Themen, die das Leben auch heute noch schreibt.

Apropos: Die Bregenzer "Tosca" wurde für zehn Tage auch zum Schauplatz des James Bond-Films "Quantum of Solace": in bekannter Action zwischen Festspielhaus und Seebühne entdeckt Bond während der Vorstellung seine Feinde.

Bühnenbild der Oper DER TROUBADOUR von Guiseppe Verdi, Bregenzer Festspiele 2005 (Foto: dpa)
Bild: dpa

Die Werke italienischer Komponisten scheinen sich besonders gut für das Spiel auf dem See zu eignen. So auch "Der Troubadour" von Guiseppe Verdi, der in der Spielzeit 2005/2006 die Zuschauer begeisterte.

Regisseur Robert Carsen und Bühnenbildner Paul Steinberg hatten die Geschichte um Rache, Eifersucht und Brudermord in eine Ölraffinerie verlegt.

Generalprobe des Musicals WEST SIDE STORY von Leonard Bernstein, Bregenzer Festspiele 2003 (Foto: dpa)
Bild: dpa

Aber auch Musicals sind für die Seebühne geeignet - so die zeitlose Liebesgeschichte "West Side Story" von Leonard Bernstein. Evergreens wie Maria, America oder Tonight und eine atemberaubende Choreographie begeisterten die Zuschauer im Sommer 2003/2004. Regie führte die Amerikanerin Francesca Zambello, für die Choreografie war Richard Wherlock verantwortlich, und das Bühnenbild stammte von George Tsypin.

Ein überdimensionales Pariser Kaffeehaus ist das Bühnenbild der Oper LA BOHEME von Giacomo Puccini, Bregenzer Festspiele 2001 (Foto: dpa)
Bild: dpa

Ein überdimensionales Pariser Café mit drei riesengroßen Kaffeehaus-Tischen, fünf Stühlen und einem Kartenständer prägte das Bühnenbild der Oper "La Bohème" von Giacomo Puccini. Die Oper basiert auf dem Fortsetzungsroman "La vie de la Bohème" von Henri Murger, in dem er Mitte des 19. Jahrhunderts das selbstverliebte, realitätsferne und narzisstische Leben junger Künstler in Paris beschreibt.

Die Inszenierung und Ausstattung dieser Produktion aus den Jahren 2001/2002 stammte von Richard Jones und Anthony McDonald.

Szene aus EIN MASKENBALL von Guiseppe Verdi, Bregenzer Festspiele 2000 (Foto: dpa)
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Für die Oper "Ein Maskenball" von Guiseppe Verdi wurde die Bühne in Form eines riesigen, aufgeschlagenen Tanzbuches gestaltet, in dem ein Skelett liest. Zwischen den Buchseiten spielt sich das Drama um den verliebten König und seinen Freund ab. Das britische Regieduo Richard Jones und Antony McDonald brachte das Stück in der Spielzeit 1999/2000 auf die Bühne.

Realisation: Anne Clauberg
Redaktion: Julia Elvers-Guyot