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Bettina Wulff wehrt sich gegen Rufmordkampagne

8. September 2012

Bettina Wulff, die Frau von Ex-Bundespräsident Wulff, kämpft mit Verve gegen Gerüchte an, sie habe eine Vergangenheit im Rotlicht-Milieu. Laut "Süddeutscher Zeitung" klagt sie auch gegen Google und TV-Moderator Jauch.

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Bettina und Christian Wulff bei einem Empfang. Archivbild: dpa
Bild: picture-alliance/dpa

Der Rechtsanwalt von Bettina Wulff, Gernot Lehr, bestätigte, dass die Frau des früheren Bundespräsidenten massiv gegen die Verbreitung von Gerüchten und Denunziationen über ihr angebliches Vorleben vorgehe.

Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, die 38-Jährige habe bei Gericht eine eidesstattliche Erklärung abgegeben, wonach alle Behauptungen über ihr angebliches Vorleben als Prostituierte oder als sogenannte Escort-Dame falsch seien. In den vergangenen Monaten hätten bereits 34 deutsche und ausländische Blogger und Medien Unterlassungserklärungen abgegeben. Mehrere Medienhäuser hätten Schmerzensgeld in fünfstelliger Höhe zahlen müssen.

Rechtsanwalt Gernot Lehr. Foto: dpa)
Rechtsanwalt Gernot Lehr, der Rechtsanwalt des Ehepaars WulffBild: picture-alliance/dpa

Automatische Suchbegriffe

Noch am Freitag habe Frau Wulff Klagen beim Hamburger Landgericht gegen den Fernsehmoderator Günther Jauch und gegen den Google-Konzern eingereicht. Mit der Klage gegen Google solle verhindert werden, dass bei Eingabe ihres Namens automatisch Suchbegriffe wie "Rotlichtvergangenheit" oder "Escort" auftauchten.

Jauch hatte in seiner ARD-Talkshow Presseberichte im Zusammenhang mit dem früheren Leben Bettina Wulffs angesprochen und den stellvertretenden Chefredakteur der Bild-Zeitung, Nikolaus Blome, zu dem Thema befragt. Wie es in Agenturberichten unter Berufung auf die "Süddeutsche Zeitung" heißt, hat sich Günther Jauch inzwischen dazu verpflichtet, die Gerüchte über die Gattin des früheren Bundespräsidenten nicht weiterzuverbreiten.

TV-Moderator Günther Jauch. Foto: dpa
Günther Jauch griff das Thema in seiner Talkshow aufBild: picture-alliance/dpa

Wenige Stunden nach Zustellung einer Klage wegen "Unterlassung falscher Tatsachenbehauptungen" habe Jauch dem Anwalt der früheren First Lady per E-Mail mitteilen lassen, dass er den Unterlassungsanspruch von Bettina Wulff anerkenne.

Google weist Rufmord-Vorwürfe zurück

Allerdings: Der Internetkonzern Google wies den Unterlassungsanspruch von Bettina Wulff, zurück. Google schlage Such-Begriffe nicht selber vor. Diese würden von den Nutzern der Suchmaschine eingegeben, betonte Google-Sprecher Kay Oberbeck.

Unklar ist, wie und wann genau die Gerüchte-Welle über Bettina Wulff in Gang gebracht wurde. Die "Süddeutsche Zeitung" schreibt, die Darstellungen seien aus niedersächsischen CDU-Kreisen gestreut worden und hätten offenbar vor allem Christian Wulff treffen sollen, der damals noch CDU-Ministerpräsident in Niedersachsen war. Kurz vor dessen Wahl zum Bundespräsidenten seien sie durch eine FDP-Kommunalpolitikerin mit verbreitet worden.

Bundespräsident Joachim Gauck (2.v.l.), dessen Lebensgefaehrtin Daniela Schadt (l.), sowie der ehemalige Bundespraesident Christian Wulff (r.) und dessen Ehefrau Bettina bei der Vereidigung Gaucks im Bundestag. Foto: dapd
Musste zurücktreten: Ex-Bundespräsident Christian Wulff (rechts), hier bei der Vereidigung seines Nachfolgers Joachim Gauck (Mitte)Bild: dapd

Bettina Wulff will nicht nur juristisch, sondern auch publizistisch in die Offensive gehen. Noch im September soll ein Buch über ihr Leben erscheinen. Frau Wulff sehe sich gezwungen, auch auf diesem Weg der "Zerstörung ihres Ansehens in der Öffentlichkeit entgegenzuwirken" heißt es.

haz/ml/uh (dpa, dapd, rtr)