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Bestürzung nach Fußballer-Tod

Jens Krepela26. August 2014

In Algerien ruht der Ball. Der Fußballverband hat nach dem Tod von Albert Ebossé den Ligabetrieb vorerst eingestellt. Im DW-Interview zeigt sich die Mutter des bei Fan-Krawallen getöteten Profis zutiefst erschüttert.

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Albert Ebosse (AFP PHOTO/STR)
Bild: -/AFP/Getty Images

Nach dem gewaltsamen Tod des kamerunischen Profis Albert Ebossé (Foto) hat Algeriens Fußball-Verband alle Liga-Spiele am kommenden Wochenende abgesagt. Dies geschehe aus Protest gegen die Fangewalt, hieß es. Der Familie des am Samstag von einem Gegenstand am Kopf getroffenen und tödlich verletzten Spielers sollen nach Verbandsangaben 100.000 Dollar gespendet werden. Die Ebossés Mutter scheint den Tod ihres Sohnes noch nicht fassen zu können. "Vor zwei Monaten noch war er hier bei uns in Duala. Er hat mir gesagt, dass alles in Ordnung ist dort (in Algerien), dass es keine Probleme gibt", erzählt sie im Telefonat mit der DW. Jetzt warte die Familie darauf, dass sein Leichnam nach Hause überführt werde. "Es ist so schlimm für mich."

Verband will Gewalt stoppen

Nach der 1:2-Heimniederlage seines Clubs JS Kabylie gegen USM Algier war Ebossé von einem Wurfgeschoss am Kopf getroffen worden. Nach Angaben des Afrikanischen Fußball-Verbandes CAF erlag der 24-Jährige wenige Stunden später in einem Krankenhaus in Algier seinen schweren Verletzungen. Als Reaktion erklärte Verbandspräsident Issa Hayatou in einen Statement: "Der afrikanische Fußball darf nicht zum Nährboden für Hooligans werden." Man erwarte exemplarische Sanktionen. "Gewalt hat keinen Platz im afrikanischen Fußball und im Sport." Man werde alles tun, um die Gewalt und alle Formen von unsportlichem Verhalten auf dem Kontinent auszurotten. Diese "schreckliche Nachricht macht traurig", teilte der Fußballclub Algier mit. Stürmer Ebossé hatte bei dem 1:2 von Kabylie gegen Meister Algier das einzige Tor für seinen Club erzielt. Das algerische Innenministerium ordnete umgehend eine Untersuchung der Vorfälle an. Ebossé spielte sechsmal für die Nationalmannschaft Kameruns. Mit 17 Toren war er in der vergangenen Saison der Torschützenkönig der algerischen Profiliga.