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Mossad und CIA töteten Hisbollah-Führer

31. Januar 2015

Im Februar 2008 wurde der Hisbollah-Kommandeur Imad Mughnija bei einer Bombenexplosion getötet. Nach einem Medienbericht stecken die CIA und der Mossad hinter dem Anschlag.

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Imad Moughniyah, früherer Hisbollah-Führer (Foto: DPA)
Bild: picture-alliance/dpa/Y. Badawi

Die Geheimdienste der USA und Israels hätten gemeinsam die Tötung des Hilbollah-Kommandeurs Imad Mughnija (Artikelbild) geplant, berichtet die "Washington Post" unter Berufung auf frühere US-Geheimdienstmitarbeiter. Mughnija war am 12. Februar 2008 beim Verlassen eines Restaurants in der syrischen Hauptstadt Damaskus bei einem Bombenanschlag getötet worden. Er sei monatelang beobachtet worden, um den besten Zeitpunkt für das Attentat zu ermitteln, schreibt das Blatt. Der Mitbegründer der libanesischen Hilbollah-Miliz gilt als Drahtzieher mehrerer Bombenanschläge und der Entführung westlicher Bürger in den 80er Jahren.

Arbeitsteilung der Geheimdienste

Laut "Washington Post" wurde der Anschlag mit einer Splitterbombe verübt, die in einem Ersatzrad auf einem Auto versteckt war. Mughnija wurde bei der Explosion umgehend getötet. Die Bombe sei von den USA entwickelt und im Bundesstaat North Carolina getestet, jedoch von Mossad-Agenten gezündet worden, berichtete die Zeitung. Ein früherer US-Geheimdienstmitarbeiter sagte demnach, die CIA sei mit dem Mossad in Kontakt gewesen. Sie wäre in der Lage gewesen, die Aktion abzubrechen, hätte die Bombe aber nicht zur Explosion bringen können. Die CIA wollte sich gegenüber der "Washington Post" nicht zu dem Bericht äußern.

Anweisung von George W. Bush

Laut dem Zeitungsbericht erforderte eine derartige gezielte Tötung eine Anweisung des Präsidenten - damals George W. Bush. Diese hätte unter anderen vom Generalstaatsanwalt, dem Direktor der Nationalen Geheimdienste und dem Nationalen Sicherheitsberater gegengezeichnet werden müssen. Ein früherer Geheimdienstmitarbeiter sagte der Zeitung, Mughnija sei im Irak an Angriffen schiitischer Milizen auf die US-Truppen beteiligt gewesen. Obwohl die Tötung in einem Land stattfand, mit dem die USA nicht im Krieg waren, habe sie als Akt der Selbstverteidigung gewertet werden können.

Drahtzieher mehrerer Anschläge

Mughnija soll 1983 an dem Bombenanschlag auf eine US-Kaserne in der libanesischen Hauptstadt Beirut beteiligt gewesen sein, bei dem 241 US-Soldaten getötet wurden. Seine Gruppe innerhalb der Hisbollah wird auch als Drahtzieher bei der Entführung zahlreicher westlicher Bürger gesehen. Zudem soll der Kommandeur der schiitischen Miliz 1985 in die Entführung eines TWA-Flugzeugs verwickelt gewesen sein. Mughnija wird des weiteren verdächtigt, den Anschlag auf die israelische Botschaft in Argentinien 1992 organisiert zu haben, bei 29 Menschen getötet wurden.

cr/gmf (dpa, afp)