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Bei der Lufthansa drohen neue Streiks

29. November 2014

Die Tarifverhandlungen zwischen der Lufthansa und der Pilotenvereinigung Cockpit sind erneut gescheitert. Schon bald könnten die Lufthansa-Maschinen wieder am Boden bleiben.

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Lufthansa-Maschinen am Boden (Foto: DPA)
Bild: picture-alliance/dpa

"Ab sofort" müsse mit Streikmaßnahmen bei Lufthansa, Lufthansa Cargo und der Tochtergesellschaft Germanwings gerechnet werden, teilte die Pilotenvereinigung Cockpit mit. Seit dem letzten Streik im Oktober hätten "keine echten Fortschritte" im Tarifkonflikt um die Übergangsversorgung erzielt werden können. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte noch am Montag die Hoffnung auf eine baldige Einigung in dem seit Monaten schwelenden Konflikt mit den Piloten geäußert.

Cockpit gibt Lufthansa die Schuld

Cockpit-Pressesprecher Jörg Handwerg warf Lufthansa jedoch vor, weniger nach Lösungen, als nach Problemen zu suchen. "Es wurde deutlich, dass es dem Management nicht um Lösungen geht, sondern darum, ein autokratisches Führungsmodell wie bei den Airlines der Golf-Staaten durchzusetzen. In einem solchen haben Ansprüche wie Mitbestimmung und gemeinsame Gestaltung von Tarifbedingungen mit dem Personal keinen Raum." Die Fluggesellschaft habe leider die Kompromissvorschläge der Gewerkschaft nicht aufgegriffen und beharre auf "Maximalforderungen".

Die Lufthansa betonte, sie sei weiter gesprächsbereit. "Wir sind davon überzeugt, dass zukunftsfähige Lösungen nur gemeinsam und am Verhandlungstisch gefunden werden können und setzen deshalb weiterhin auf konstruktive Gespräche", sagte Lufthansa-Sprecher Christoph Maier.

Streit um Frühruhestand

Bei dem Tarifkonflikt geht es um die sogenannte Übergangsversorgung, die es bislang noch etwa jedem zweiten der 10.000 Piloten des Konzerns erlaubt, ab dem Alter von 55 Jahren in den bezahlten Frühruhestand zu gehen. Sie erhalten in der Übergangszeit bis zur gesetzlichen Rente bis zu 60 Prozent ihrer Bezüge. Die Lufthansa will die Altersgrenze anheben, Cockpit lehnt dies ab und machte, seitdem die Mitglieder im März bei einer Urabstimmung der Arbeitsniederlegung zustimmten, mehrfach mit Streiks Druck.

cr/re (dpa, afp, rtr)