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Bayern weiter unaufhaltbar

Olivia Fritz27. November 2013

Titelverteidiger FC Bayern holt den fünften Sieg im fünften Gruppenspiel der Champions League und bricht einen alten Rekord. Bayer Leverkusen geht gegen ManUnited unter und verspielt den zweiten Platz.

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Antonio Valencia jubelt, ein Leverkusner Spieler geht enttäuscht weg. (Foto: REUTERS/Wolfgang Rattay)
Antonio Valencia (l.) bejubelt seinen Treffer zum 1:0 für ManchesterBild: Reuters

Licht und Schatten für die deutschen Vereine in der Champions League: Während der FC Bayern sein Auswärtsspiel bei ZSKA Moskau mit 3:1 (1:0) gewinnen konnte, kassierte Bayer 04 Leverkusen im eigenen Stadion eine bittere 0:5 (0:2)-Klatsche gegen Manchester United und hat das Weiterkommen nicht mehr in der eigenen Hand. "Dass man sich so abschießen lässt, darf nicht passieren", sagte Bayer-Stürmer Stefan Kießling. Kapitän Simon Rolfes stimmte zu: Ein 0:5 geht natürlich nicht".

Titelverteidiger Bayern festigte seine Spitzenposition in der Gruppe D, hat den Gruppensieg aber noch nicht sicher, weil Manchester City am Abend mit 4:2 (1:1) gegen Viktoria Pilsen gewann und am letzten Gruppenspieltag (10./11.12.2013) im direkten Vergleich mit den Bayern theoretisch noch Erster werden kann. Für das Achtelfinale hatten sich die Bayern bereits vor dem Spieltag qualifiziert.

Bayern weiter unaufhaltbar

Es war ein ungewohntes Bild zu einer ungewohnten Uhrzeit: Bereits um 18 Uhr MEZ ertönte in der Arena Khimki in Moskau der Anpfiff zwischen den Platzherren des ZSKA und dem Titelverteidiger FC Bayern München. Gerade einmal 20.000 Zuschauer passen in das kleine Stadion, gut 15.000 Fans hatten den Weg bei Schneetreiben und kalten minus sieben Grad Celsius gefunden. Der Wintereinbruch hatte dem FC Bayern schon bei der Anreise zu schaffen gemacht: Das Abschlusstraining war kurzfristig abgesagt worden. Und auch am Spieltag kam Moskau zunächst besser mit den winterlichen Verhältnissen zurecht und damit besser in die Partie. Der Titelverteidiger, der mit seiner derzeit besten Elf ohne die angeschlagenen Spieler wie Franck Ribéry, Bastian Scheinsteiger und Mario Mandzukic angereist war, mühte sich, schaute aber größtenteils erst einmal zu.

FC Bayern-Trainer Pep Guardiola nach dem Sieg

Götze im Sturm

Mario Götze übernahm die Sturmspitze, die einzige Änderung in der Startformation im Vergleich zum 3:0 gegen Borussia Dortmund am Wochenende in der Liga. Die erste gute Aktion der Bayern brachte dann auch das erste Tor: Thomas Müller setzte sich auf links durch, passte dann zurück - zielgenau auf Arjen Robben, der das 1:0 besorgte (17. Minute). Gut zehn Minuten später gab es eine Schrecksekunde, als sich Kapitän Philipp Lahm an den Oberschenkel fasste und ausgewechselt werden musste.

Die Bayern-Spieler jubeln. (Foto: Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)
Auch durch Schneetreiben nicht zu stoppen: Der Guardiola-ExpressBild: Getty Images

In der zweiten Halbzeit kam es dann zu in dieser Saison selten gesehen Szenen: Torwart Manuel Neuer hatte alle Hände voll zu tun und vereitelte so manch eine Chance der Moskauer. So klaubte er unter anderem dem Japaner Kaisuke Honda den Ball vom Fuß, als dieser nach einem fulminanten 50-Meter-Pass mutterseelenallein vor Neuer aufgetaucht war, dann aber einen Moment zu lang zögerte. Ganz anders machte es Edel-Techniker Götze in der 56. Minute: Fünf Gegner ließ er stehen, zog dann mit links trocken ab und erhöhte zum 2:0 für die Bayern. Das dritte Tor der Bayern steuerte Thomas Müller per Elfmeter bei (65.). Kurz zuvor hatte Moskau ebenfalls per Elfmeter erstmals Neuer überwunden: Das Handspiel von Dante im eigenen Strafraum nutzte Honda vom Punkt zum 1:2-Anschlusstreffer (61.).

Bayern besser als Barça

Mit dem zehnten Europapokal-Sieg in Folge sind die Bayern neuer Rekordhalter in Europa und lösen damit nach elf Jahren den FC Barcelona ab (neun Siege in Folge). "Der Rekord ist schön. Wir sind ja nicht hierhergekommen, um irgendein Spielchen zu machen", betonte Neuer. "Zehn Siege nacheinander, das ist nicht einfach in Europa", sagte Trainer Pep Guardiola. Schnell vergessen war da die "Maulwurf-Affäre", die zuvor für Unruhe gesorgt hatte.

Rooney bereitet vier Tore vor

Einen Abend zum Vergessen erlebte dagegen Bayer 04 Leverkusen. Einen Sieg hätte die "Werkself" für das sichere Erreichen des Achtelfinales gebraucht, am Ende stand sie mit leeren Händen da. Gegner Manchester United war eine Nummer zu groß. Und dass im Parallelspiel Schachtjor Donezk gegen Real Sociedad San Sebastian 4:0 (1:0) gewann, machte die Sache noch schlimmer: Nun hat Bayer als Gruppendritter am letzten Gruppenspieltag in San Sebastian die Chance auf das Weiterkommen nicht mehr in der eigenen Hand.

Jonathan Evans jubelt (Foto: REUTERS/Ina Fassbender)
Evans (l.) bejubelt den Treffer zum 3:0Bild: Reuters

Manchester United machte da weiter, wo es im Hinspiel beim 4:2 aufgehört hatte. Obwohl zahlreiche Stars um Kapitän Nemanja Vidic verletzt fehlten, dominierten die Briten die Partie von Beginn an. Wayne Rooney war an vier Toren beteiligt: Er bereitete das 1:0 durch Valencia (22.) vor und zirkelte wenig später einen Freistoß so gefährlich in den Strafraum, dass der Leverkusener Emir Spahic in höchster Not auf das eigene Tor köpfte - und traf (30.). Auch dem 3:0 durch Jonathan Evans (65.) ging ein Torschuss von Rooney voraus. Das 4:0 durch Verteidiger Chris Smalling bereitete Rooney mit einem Heber vor (77.).

ManUnited machte dem Tabellenzweiten der Bundesliga vor, wie man auf der europäischen Bühne auftreten sollte - und das mit dem fast 40-Jährigen Ryan Giggs in der Startformation. Den Schlusspunkt setzte Nani mit einem schönen Heber über den glücklosen Bernd Leno hinweg ins Tor (88.). Dieses Mal war Rooney nicht zur Stelle - er saß bereits ausgewechselt auf der Bank.

Endspiele für drei Bundesligisten

Am 6. Gruppenspieltag kommt es für drei der vier deutschen Vereine somit zu "Endspielen" um das Achtelfinale: Während sich der FC Bayern bereits dafür qualifiziert hat, zittern Leverkusen, Borussia Dortmund und Schalke 04 um das Weiterkommen. Am Dienstagabend hatte der BVB mit einem 3:1 gegen den SSC Neapel das vorzeitige Aus abgewendet. Schalke musste sich mit einem 0:0 bei Steaua Bukarest zufrieden geben.