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Bayer wird kleiner

18. September 2014

Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer will sich von seinem Geschäft mit Kunststoffen trennen. Die Sparte soll abgespalten werden und als eigenständiges Unternehmen an die Börse gehen.

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Ein Auto aus Polycarbonat, aufgenommen am Stand von Bayer Material Science auf der Kunststoffmesse K2013 in Düsseldorf (Foto: DW)
Bild: DW/F. Schmidt

Analysten bewerten die Kunststoffsparte "Bayer Materialscience" laut "Wall Street Journal" mit rund 10 Milliarden US-Dollar (7,8 MilliardenEuro). Bayer wolle sich künftig das Pharmageschäft und die Agrarchemie konzentrieren, teilte das Unternehmen in Leverkusen mit.

Der Schritt kam nicht unerwartet: Seit dem Amtsantritt von Vorstandschef Marijn Dekkers 2010 gab es entsprechende Gerüchte. An der Börse trieb die Nachricht den Kurs der Bayer-Aktie an:, sie legte im frühen Handel um rund fünf Prozent zu und kletterte auf ein Rekordhoch von 111,80 Euro.

Konjunkturanfällige Kunststoffsparte

Die Kunststoffsparte von Bayer beschäftigt weltweit rund 14.300 Menschen. Sie produzieren mehr als 2000 Werkstoffe, aus denen Lacke, Kleber, Dichtsysteme, Wärmedämmung am Bau, CDs, Matratzen, Autositze, Schuhsohlen und viele andere Produkte hergestellt werden.

Allerdings gilt das Geschäft als sehr konjunkturanfällig, zuletzt schwächelte es wegen der Konkurrenz aus Asien.

2013 ging der Umsatz der Kunststoffsparte im Jahresvergleich um zwei Prozent auf 11,24 Milliarden Euro zurück. Bayer kündigte daraufhin ein Sparprogramm und den Abbau von 700 Stellen in dieser Sparte an.

Erst Chemie, nun Kunststoff

Die Leverkusener Bayer AG hat weltweit rund 115.000 Mitarbeiter und besteht aus drei Teilkonzernen, die weitgehend selbständig operieren: Healthcare (Pharma), Cropscience (Pflanzenschutz) und Kunststoff (Materialscience).

Auf Druck von Investoren hatte sich Bayer bereits 2004 von seiner Sparte für Spezialchemie getrennt und sie unter dem Namen Lanxess als eigenständige Firma an die Börse gebracht.

js/bea (rtr, dpa)