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Bartverbot bei türkischem Erstligisten

16. November 2014

Der Präsident von Genclerbirligi, einem Fußballclub aus Ankara, möchte keinen vollbärtigen Spieler mehr in seiner Mannschaft. Spielern, die gegen diese Regel verstoßen, droht eine Geldstrafe von knapp 9000 Euro.

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Ilhan Cavcav und Nihat Ozdemir (Foto: imago/Seskim Photo)
Ilhan Cavcav (l.), Vereinsboss von Genclerbirligi, hat etwas gegen Spieler mit VollbartBild: imago sportfotodienst

Ilhan Cavcav, Vereinspräsident des türkischen Erstligaclubs Genclerbirligi, hat eine neue Regelung für seine Mannschaft angekündigt: Spieler und Mitarbeiter die einen Vollbart tragen, müssen eine Geldbuße von 25.000 türkische Lira (knapp 9000 €) zahlen. Laut Cavcav gehören bärtige Männer nicht in einen Sportsverein: "Ist das hier eine Koranschule?", fragte er. "Das sind Sportler, die ein Vorbild für die Jugend sein sollten."

Der kroatische Trainer des Liga-Konkurrenten Besiktas Istanbul, Slaven Bilic, und dessen Mittelfeldspieler Olcay Sahan trügen beide dichte Gesichtsbehaarung, und seien für Ilhan Cavcav "schlechte Beispiele". "Wäre ich der Präsident von diesen Clubs, würde ich diese Spieler sofort entfernen", so Cavcav.

Olcay Sahan (Foto: Fatih Aktas - Anadolu Agency)
Besiktas-Spieler Olcay SahanBild: picture alliance/AA/Aktas

Religion, Protest und Gesichtshaare

Er selbst gehe hingegen mit gutem Beispiel voran: "Ich bin 80 Jahre alt und rasiere mich jeden Tag." Den Spieler bleibt die Möglichkeit, entweder total glatt rasiert zu sein, oder - nach dem Modell ihres Dirigenten - einen Schnurrbart zu tragen.

Der Vereinsboss hat nach eigenen Angaben auch schon den Präsidenten des türkischen Fußballverbands TFF, Yildirim Demirören, kontaktiert und vergeblich auf ein landesweites Bartverbot gepocht. "Er sagte mir, ein solches Verbot sei unmöglich, weil die UEFA das nicht erlauben würde. Ich habe die Schnauze voll von dieser UEFA!"

jk/asz (sid, dpa)