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Bananen-Fusion geplatzt

24. Oktober 2014

Die geplante Fusion der Konzerne Chiquita und Fyffes zum weltgrößten Bananenhändler ist geplatzt. Das Vorhaben scheiterte am Widerstand der Chiquita-Aktionäre.

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Fruit Logistica Eröffnung Bananen
Bild: picture-alliance/dpa

Der US-Konzern Chiquita muss seinen Zusammenschluss mit dem irischen Konkurrenten Fyffes zum weltgrößten Bananenkonzern abblasen. Unter dem Druck der Aktionäre gab die Geschäftsführung am Freitag bekannt, nun doch Gespräche über eine Fusion mit dem brasilianischen Safthersteller Cutrale führen zu wollen.

Chiquita und Fyffes hatten ihre Fusionspäne im März dieses Jahres angekündigt. Entstehen sollte der weltgrößte Bananenhändler mit 32.000 Mitarbeitern in 70 Ländern und 4,6 Milliarden Dollar Umsatz. Den Vereinten Nationen zufolge teilen Chiquita, Fyffes, Fresh Del Monte und Dole 80 Prozent des weltweiten Bananenhandels unter sich auf.

Nun bremsten die Chiquita-Aktionäre den Plan aus. Bei einem Aktionärstreffen stimmte die Mehrheit dafür, Verhandlungen mit dem brasilianischen Orangensaft-Hersteller Cutrale zu starten. Nach eigenen Angaben beherrscht Cutrale ein Drittel des weltweiten Marktes, dessen Umsatz auf rund fünf Milliarden Dollar geschätzt wird.

Aktionäre blockieren

"Wir haben beschlossen, das Abkommen mit Fyffes zu beenden und uns mit dem verbesserten Angebot von Cutrale zu befassen", sagte Chiquita-Chef Edward F. Lonergan.

Damit vollzieht er eine radikale Kehrtwende. Der Verwaltungsrat von Chiquita hatte frühere Kaufofferten von Cutrale stets abgelehnt. Noch am Vorabend hatte er ein verbessertes Übernahmeangebot von 680 Millionen US-Dollar (537 Millionen Euro) zurückgewiesen, das Cutrale gemeinsam mit der Investmentbank Safra Group vorgelegt hatte.

Beobachtern zufolge fanden viele Chiquita-Aktionäre diese Offerte attraktiver als eine Allianz mit Fyffes, zumal Fyffes die Übernahme nur mit eigenen Aktien bezahlen wollte.

Chiquita hatte zudem vor, bei einer Fusion mit Fyffes seinen Firmensitz aus Steuergründen von Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina ins irische Dublin zu verlagern. Diese als "Steuer-Inversion" bezeichnete Praxis gerät in den USA allerdings immer heftiger in die Kritik.

Washington will künftig härter durchgreifen bei Unternehmen, die ihren Firmensitz durch Übernahmen und Fusionen in steuergünstigere Länder verlegen und so dem amerikanischen Fiskus entgehen. Finanzminister Jacob Lew kündigte vor einem Monat an, die Schlupflöcher im Steuersystem zu schließen.

bea/ml (reuters, dpa, afp)