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Bald Vollbeschäftigung in Deutschland?

20. November 2014

Mehr als zweieinhalb Millionen Menschen in Deutschland suchen dringend eine Stelle. Das ist weit von einer Vollbeschäftigung entfernt. Doch der Chef der Arbeitsagentur ist äußerst zuversichtlich.

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Bauarbeiter arbeiten auf einem Gerüst (Foto: dpa)
Bild: Reuters/Nasa

"Für Deutschland als Ganzes nähern wir uns langfristig der Vollbeschäftigung", sagte Frank-Jürgen Weise der Zeitung "Bild". Der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit rechnet weiterhin mit einer positiven Entwicklung; die aktuelle Eintrübung der Konjunktur treffe nicht den Arbeitsmarkt.

"Das Risiko, entlassen zu werden, ist im Moment so gering wie nie in den letzten 15 Jahren", sagte Weise. Die Firmen versuchten vielmehr, Mitarbeiter an sich zu binden, weil sie befürchteten, später keine Fachkräfte zu finden. Regional gebe es allerdings große Unterschiede. "In Bayern zum Beispiel reißen sich die Unternehmen um Fachkräfte, dafür gibt es in anderen Regionen über zehn Prozent Arbeitslosigkeit."

"Agenda 2010 war ein Gewinn"

Weise sagte zudem, das Hartz-IV-System sei das beste Programm des Förderns und Forderns "das wir je hatten". Ohne die Agenda 2010 gäbe es nach seinen Worten heute in Deutschland 800.000 Arbeitslose mehr. "Natürlich gab es Verlierer, aber in der Summe war die Agenda 2010 für die Menschen ein Gewinn."

Im Oktober hatte sich der deutsche Arbeitsmarkt besser als erwartet entwickelt. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 75.000 auf 2,733 Millionen. Einen besseren Oktober gab es zuletzt 1991. Die Arbeitslosenquote sank auf 6,3 Prozent und ist damit so niedrig wie in kaum einem anderen Land in der Euro-Zone. Unter Vollbeschäftigung versteht man gemeinhin eine Arbeitslosenquote von unter drei Prozent.

rb/se (afp, dpa, epd, rtr)