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Ausschreitungen bei Protesten in Burkina Faso

28. Oktober 2014

Die Proteste gegen eine geplante Verfassungsreform in Burkina Faso, die Langzeitpräsident Compaoré den Verbleib im Amt erlauben soll, weiten sich aus. Zehntausende gingen in Ouagadougou auf die Straße.

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Gewaltsame Proteste in Ouagadougou (Foto:AFP/Getty Images)
Bild: AFP/Getty Images/Issouf Sanogo

Burkina Fasos Langzeitpräsident Blaise Compaoré will sich durch eine Verfassungsänderung den Verbleib im Amt sichern. Die Bevölkerung des armen westafrikanischen Landes will das nicht hinnehmen. In der Hauptstadt Ouagadougou schlugen die zunächst friedlichen Proteste in Gewalt um. Am Rande einer Massendemonstration lieferten sich hunderte Demonstranten Straßenschlachten mit den Sicherheitskräften. Die Polizei setzte Tränengas gegen Demonstranten ein, die offenbar versucht hatten, vor das Parlamentsgebäude zu gelangen.

Bereits in der Nacht zum Dienstag hatten sich Demonstranten und Sicherheitskräfte gewaltsame Auseinandersetzungen geliefert. Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten, die Protestierenden hätten versucht, die Straße von Ouagadougou in die zweitgrößte Stadt Bobo Dioulasso zu blockieren und Steine auf die Beamten geworfen.

Gewaltsame Proteste in Ouagadougou, Plizeieinsatz (Foto: Reuters)
Die Polizei greift in Ouagadougou hart durchBild: Reuters/Joe Penney

Protestwoche in Burkina Faso

Zu den Protesten aufgerufen hatte die Opposition des Landes. Nach ihren Angaben beteiligten sich fast eine Million Menschen. Andere Quellen sprechen von mehreren Zehntausend Teilnehmern. Gegner der Verfassungsänderung hatten zu Wochenbeginn angekündigt, eine Woche lang dagegen protestieren zu wollen. Den Auftakt bildete am Montagabend eine Kundgebung Hunderter Frauen. Die Schulen und Universitäten des Landes wurden wegen der erwarteten Proteste für eine Woche geschlossen.

Blaise Compaore Präsident von Burkina Faso (Foto: AFP/Getty Images)
Blaise Compaoré, 25 Jahre als Präsident sind ihm noch nicht genugBild: AFP/Getty Images/Sia Kambou

Ausweitung der Amtszeit

Das Parlament will am Donnerstag über das Regierungsprojekt einer Verfassungsänderung abstimmen, die Präsident Compaoré bei der Präsidentschaftswahl 2015 eine erneute Kandidatur ermöglichen würde. Künftig sollen drei statt zwei fünfjährige Amtszeiten erlaubt sein.

Die Opposition befürchtet, dass die Verfassungsänderung Compaoré nicht nur eine weitere Amtszeit bescheren könnte; bis zu 15 weitere Jahre wären demnach möglich, wenn bei einem Inkrafttreten der Änderungen die bisherigen Amtszeiten des Staatschefs nicht berücksichtigt würden.

Compaore war im Jahr 1987 durch einen Putsch an die Macht gelangt. Nach seiner Wahl 1991 verbrachte er zunächst zwei siebenjährige Amtszeiten im Präsidentenamt, bevor er zwei fünfjährige Mandate anschloss.

qu/sti (afp, APE, rtre)