Aufräumen nach dem Unwetter
Nach einem der heftigsten Unwetter seit Jahren sind die Aufräumarbeiten an Rhein und Ruhr noch lange nicht beendet. Der Gewittersturm vom Pfingstmontag hat dauerhafte Spuren hinterlassen.
Bilanz der Zerstörung
Bäume auf Straßen und Gleisen, Wasser im Keller, verzweifelte Pendler. Nach den schweren Unwettern in Nordrhein-Westfalen dauern die Aufräumarbeiten noch an. Noch ist nicht abzusehen, wann wieder Normalität einkehrt.
Weltuntergang
Die Gewitterfront, die über Westdeutschland hinwegfegte, war eines der heftigsten Unwetter seit mindestens zehn Jahren in Deutschland. Sechs Menschen kamen ums Leben, etwa 70 wurden verletzt.
Sturm fast ohne Vorwarnung
Nach einer tagelangen Hitzewelle mit Temperaturen bis zu 38 Grad Celsius kam das Unwetter plötzlich und traf die unvorbereiteten Anwohner Nordrhein-Westfalens nahezu ohne Vorwarnung. Das Gewitter braute sich innerhalb kürzester Zeit am zunächst strahlend blauen Himmel zusammen.
Entsetzen in Düsseldorf
Besonders schlimm traf es das Ruhrgebiet und Düsseldorf, wo diese schockierte Anwohnerin aus dem Fenster blickt. Örtliche Medien berichten von einem "Horror-Sturm". Seit dem Zweiten Weltkrieg habe die Stadt nicht mehr so viel Grün verloren, wie in der Gewitternacht.
Nichts geht mehr
Im Bahnverkehr sorgen beschädigte Oberleitungen für zahlreiche Streckensperrungen und Verspätungen. Die Zahl der blockierten Strecken im Ruhrgebiet ist dabei noch immer unverändert. 16 Züge steckten am Mittwoch noch auf offener Strecke fest. Die Situation sei deutlich schlimmer als beim Orkan "Kyrill" im Jahr 2007, ließ die Deutsche Bank verlauten.
Gesperrte Autobahn
Während Reisende mit der Bahn nicht vorankamen, geriet auch der Fernverkehr auf den Straßen ins Stocken. Die Autobahn A43 bei Recklinghausen war nach den Stürmen übersät mit entwurzelten Bäume. Mit den Aufräumarbeiten hatte die Autobahnmeisterei alle Hände voll zu tun. Die Sperrung der Autobahn dauerte mehrere Tage.
Stadtverkehr lahmgelegt
Auch bei vielen städtischen Straßenbahnlinien ging erst einmal nichts mehr. In Düsseldorf versperrten umgestürzte Bäume viele Schienen. Auf einigen Strecken halfen Busse aus. In vielen Städten fiel am Mittwoch der Unterricht aus, weil die Kinder nicht zur Schule kamen.
Fliegende Dächer
Nicht nur Bäume fielen dem Unwetter zum Opfer. Der Sturm beschädigte Dächer, wie auf dem Bild in der Stadt Neuss zu sehen, verwehte Reklametafeln und sorgte für zahlreiche Blechschäden an zerquetschten Autos. Insgesamt waren Feuerwehr und Polizei in NRW bis Dienstagnachmittag zu etwa 17.000 Einsätzen ausgerückt.
Warnung vor umstürzenden Bäumen
Auch wenn sich die Lage am Mittwoch beruhigt hat, warnen die Behörden in mehreren Städten weiter vor herunterstürzenden Ästen. Vor allem das Betreten von Wäldern ist gefährlich. In Mönchengladbach und Neuss blieben die Friedhöfe zunächst geschlossen.
Nicht nur in Westdeutschland
Auch andere Teile Deutschlands blieben nicht verschont. Einen Tag nach den großen Unwettern in NRW erreichte die Gewitterfront Mittel- und Süddeutschland. In Hessen, dem Sauerland, dem südlichen Niedersachsen und Baden-Württemberg ging es aber glimpflicher aus. Verletzt wurde niemand. Teilweise fiel der Strom aus, Keller liefen mit Wasser voll und Bäume stürzten auf Autos.