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Tod von Abou Zeid bestätigt

23. März 2013

Die Terrorspur von Abou Zeid zog sich von Algerien über Niger bis hin nach Mali. Im Norden dieses Krisenlandes fand er bei Kämpfen der islamistischen Rebellen mit französischen oder tschadischen Truppen den Tod.

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Der getötete Anführer der Al-Kaida im islamischen Maghreb, Abou Zeid (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

In einer Mitteilung von Frankreichs Staatspräsident François Hollande heißt es, das Führungsmitglied der Terror-Organisation Al-Kaida im islamischen Maghreb (AQMI) sei Ende Februar bei Kämpfen der französischen Armee gegen islamistische Rebellen in Nordmali getötet worden. Der Tod Abou Zeids sei "definitiv bestätigt" und "markiere einen wichtigen Schritt im Kampf gegen Terrorismus in der Sahelzone". Abou Zeid galt als einer der drei wichtigsten AQMI-Anführer.

Hinweise auf den Tod des afrikanischen Top-Terroristen hatte es bereits Anfang März gegeben. Da hatte der tschadische Präsident Idriss Deby erklärt, dass unter den von tschadischen Truppen in Nordmali getöteten Männern auch der Terrorist Abou Zeid gewesen sei. Aus Frankreich hatte es jedoch geheißen, die Identität des getöteten mutmaßlichen Terroristen sei nicht zweifelsfrei geklärt, weshalb die französische Armee DNA-Tests vorgenommen habe.

In Algerien zu lebenslanger Haft verurteilt

Abdelhamid Abou Zeid, dessen Alter auf 47 geschätzt wurde, galt als Anführer des Aufstands in Nordmali. Er wird für den Tod von mindestens zwei europäischen Geiseln verantwortlich gemacht. Abou Zeid wurde bei Gefechten im Ifoghas-Gebirge getötet, dem Rückzugsgebiet der militanten Islamisten, welche Nordmali 2012 besetzt und unter eine harte islamistische Herrschaft gestellt hatten.

Abou Zeid soll zudem für mehrere Entführungen in Niger verantwortlich gewesen sein, bei denen einige Geiseln hingerichtet wurden. Er galt als mächtige Schattengestalt. Selbst um seinen richtigen Namen wurde ein großes Geheimnis gemacht. So führte er neben seinem "Kriegsnamen" Abou Zeid auch den Namen Mosab Abdelouadoud und weitere Namen wie "Emir des Südens". Bereits 1992 kämpfte er mit einer Gruppe von islamistischen Aufstandsbewegungen, die versuchten, die algerische Regierung zu stürzen. Ein algerisches Gericht verurteilte ihn in Abwesenheit im Januar 2012 wegen Zugehörigkeit zu einer internationalen Terrorgruppe zu lebenslanger Haft.

Wieder Kooperation Deutschlands mit Mali

Unterdessen traf Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel zu einem Besuch in Mali ein. Zum Auftakt fuhr der FDP-Politiker in die Stadt Mopti im Norden Malis, wo er mit Vertriebenen zusammentraf und Hilfsgüter für die Welthungerhilfe übergab. Ferner will der Minister weitere Projekt in der Umgebung Bamakos besuchen. Auf dem Programm stehen zudem Gespräche mit Präsident Dioncounda Traore und Premierminister Diango Cissoko. Der Besuch erfolgt am Jahrestag des Putsches vom 22. März 2012. Deutschland hatte daraufhin die Regierungszusammenarbeit mit Mali eingefroren. Niebel begrüßte, dass sich das afrikanische Land nun "eine Roadmap für die Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung gegeben" habe.

Im Einklang damit werde Deutschland die Entwicklungskooperation wieder aufnehmen. Voraussetzung für eine volle Zusammenarbeit seien aber freie und faire Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Juli. Nach Verabschiedung der Roadmap hatte das Entwicklungsministerium in einem ersten Schritt in Kooperation mit der Europäischen Kommission und Kanada neue Zusagen in Höhe von elf Millionen Euro für die Zusammenarbeit im Bereich der Kleinbewässerung gemacht. Frankreich hat für den 15. Mai zu einer internationalen Geberkonferenz nach Brüssel eingeladen.

sti/det (afp, apd, dpa, kna, epd)