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Athen erwirtschaftet Überschuss

10. September 2013

Griechenland sieht sich bei Haushaltssanierung auf Kurs. Das Land verbucht sogar einen Überschuss - allerdings ohne den Zinsdienst für die horrenden Schulden dazugerechnet zu haben.

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Restaurantterrassen von Oya, Insel Santorin, Kykladen, Griechenland
Bild: picture-alliance/Bildagentur Huber

Griechenland hat in den ersten acht Monaten des Jahres nach Angaben des Finanzministeriums mehr eingenommen als ausgegeben - wobei aber die enorme Zinslast für den horrenden Schuldenberg nicht berücksichtigt ist. Das Land habe einen so genannten Primärüberschuss von drei Milliarden Euro erwirtschaftet, teilte der stellvertretende Finanzminister Christos Staikouras am Dienstag in Athen mit. Der reine primäre Überschuss liege bei 1,5 Milliarden Euro. Die anderen 1,5 Milliarden Euro stammten aus dem ersten Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB). Griechenland profitiert massiv davon, dass die EZB Anleihen des Euro-Krisenlandes aufgekauft hat.

Diese Entwicklung wird nach Worten von Staikouras "das Verfahren erleichtern", um die griechischen Schulden weiter reduzieren zu können. Experten führen den weiter gestiegenen Primärüberschuss auf erhöhte Einnahmen aus dem Tourismussektor zurück. Griechenland rechnet dieses Jahr mit einem Tourismusrekord mit mehr als 17 Millionen Besuchern.

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Auch der Export zog an

Auch der Export hat zu diesem Überschuss beigetragen. Im Juli stiegen die Exporte um 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 2,37 Milliarden Euro. Wegen des dramatischen Rückgangs des heimischen Marktes versuchen immer mehr griechische Unternehmen, aktiver zu werden und ihre Produkte im Ausland zu platzieren.

Der dritte Grund für den Überschuss liegt darin, dass Athen den Experten zufolge seit Monaten nur noch die dringendsten Rechnungen begleiche und in allen Bereichen den Gürtel enger schnalle. Ein echter ausgeglichener Haushalt unter Berücksichtigung des Schuldendienstes liege dagegen noch in weiter Ferne.

zdh/qu (dpa)