Asian Games 2014: Großer Sport in Südkorea
Am Freitag haben im südkoreanischen Incheon die 17. Asien-Spiele begonnen. Insgesamt 439 Goldmedaillen sind zu vergeben. Auch Athleten aus dem verfeindeten Nordkorea nehmen an den Wettkämpfen teil.
Farbenfroher Auftakt
Eröffnungsfeier in Incheon: Zum dritten Mal nach Seoul 1986 und Busan 2002 finden die Asien-Spiele in Südkorea statt. Fast 10.000 Athleten aus 45 Ländern nehmen an den Spielen teil. Die größte ausländische Delegation kommt aus China. Auch Erzrivale Nordkorea hat ein großes Team entsandt. Ein gemeinsamer Einmarsch der beiden koreanischen Teams ist aber nicht vorgesehen.
Sportler-Reisen ins feindliche Ausland
Mit Air Koryo in den Süden: Gut eine Woche vor der Eröffnung der Asien-Spiele landete die erste Gruppe aus Nordkorea auf dem Flughafen von Incheon. Insgesamt werden fast 270 Sportler und Betreuer aus dem Norden erwartet. Es ist nicht das erste Mal, dass das abgeschottete Land Athleten zu sportlichen Großereignissen in den Süden schickt.
Prestigeträchtiger Einsatz fürs Vaterland
Angefeuert wurden die nordkoreanischen Sportler bei Auftritten im Nachbarland in der Vergangenheit von eigens mitgereisten "Cheerleadern". Für viele junge Frauen geht mit einem Einsatz bei dieser Fangruppe ein Traum in Erfüllung. Nur die hübschesten Frauen werden dafür ausgesucht. Auch die Gattin von Diktator Kim Jong Un gehörte früher zu den Cheerleadern.
Krach um die Cheerleader-Truppe
Auch in diesem Jahr sollte eine Fangruppe nach Südkorea entsandt werden. Ende August aber wurde diese Entscheidung wieder zurückgenommen. Schuld daran sei Südkorea, ließ das nordkoreanische Staatsfernsehen vermelden. Der Süden habe die Cheerleader-Truppe als "politische Staatsfeinde" bezeichnet. Tatsächlich wird vermutet, dass ein Streit um die Reisekosten Auslöser für die Entscheidung war.
Unliebsame Fahne
Auch um die nordkoreanische Flagge gab es wenige Tage vor Beginn der Spiele bereits Ärger: Das Organisationskomitee hatte auf den Straßen des Landes die Fahnen aller Teilnehmerländer gehisst – darunter auch die nordkoreanische. Nach Protesten von konservativen Gruppen wurden dann sämtliche Flaggen wieder eingeholt. Sie sollen jetzt nur noch an den Wettkampfstätten aufgezogen werden.
Anfeuern ja, schwenken nein
Das Dilemma im Umgang mit den nordkoreanischen Sportlern zeigt sich auch bei den ersten sportlichen Wettkämpfen. So war es beim Auftritt der nordkoreanischen Fußballmannschaften im bereits laufenden Fußball-Turnier zwar erlaubt, das Team aus dem Norden verbal anzufeuern. Zuschauer, die die Nationalflagge Nordkoreas auspacken, müssen dagegen mit einer Strafe rechnen.
Volleyball vs. Sepak Tawkraw
In 42 Disziplinen wird um Medaillen gekämpft. Neben olympischen Sportarten stehen auch ein paar typisch asiatische Disziplinen auf dem Wettkampfplan: zum Beispiel das ursprünglich aus Thailand und Malaysia stammende Sepak Tawkraw. Bei diesem Mannschaftsspiel versuchen die jeweils dreiköpfigen Teams, einen Ball mit den Füßen über das Netz auf den Boden der gegnerischen Spielfeldhälfte zu spielen.
Kampfkunst auf der Matte
Auch beim sogenannten Wushu geht es in Incheon um Medaillen. Wushu ist ein Oberbegriff für ursprünglich aus China stammende traditionelle Kampfkunst. Ins olympische Programm hat die Sportart es noch nicht geschafft. In einigen asiatischen Ländern wie beispielsweise in Afghanistan oder dem Iran ist Wushu aber sehr beliebt.
Zwei Wochen großer Sport
Insgesamt 15 Tage wird in Südkorea um Medaillen gekämpft, bevor die Asien-Spiele am 4. Oktober mit der Schlussfeier zu Ende gehen. Dass China in der Medaillenwertung den ersten Platz erreichen wird, ist quasi schon jetzt klar. Heiße Anwärter auf die Plätze zwei und drei im Medaillenspiegel sind Japan und Südkorea.