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"Anuga" bittet wieder zu Tisch

5. Oktober 2013

Die Lebensmittelmesse "Anuga" in Köln will klotzen, nicht kleckern. Das muss sie auch: Aspekte wie Nachhaltigkeit, fairer Handel oder artgerechte Tierhaltung spielen für den Konsumenten eine immer größere Rolle.

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Eine Pasta mit einer Füllung im Currywust-Style als Neuheit auf der ANUGA 2013 in Köln (Foto: picture-alliance/dpa)
Eine Pasta mit einer Füllung im "Currywust-Style" als Neuheit auf der "Anuga" 2013 in KölnBild: picture-alliance/dpa

Die weltgrößte Ernährungsmesse "Anuga" hat mit Ausstellern aus fast 100 Ländern und vielen Neuheiten bei Lebensmitteln und Getränken ihre Tore geöffnet. In Köln stehen angesichts einer hohen Nachfrage nach bequem zuzubereitenden Produkten sogenannte Convenience-Angebote im Mittelpunkt. Auch Bio-Lebensmittel, vegetarische und regionale Produkte, fair gehandelte Ware sowie "Free-From"-Angebote - etwa ohne Gluten oder Laktose - werden von vielen der 6777 Anbieter präsentiert. Die Branche reagiert zudem mit kleineren Portionen auf den demografischen Wandel mit immer mehr älteren Menschen und Mini-Haushalten.

Umsatz durch Bio-Produkte bei 3,9 Prozent

Einer Studie zufolge sind die Ansprüche der Verbraucher an Lebensmittel hierzulande deutlich gestiegen. Bei inzwischen gut jedem vierten Konsumenten (26 Prozent) spielen ethische Kriterien wie Nachhaltigkeit, fairer Handel oder artgerechte Tierhaltung beim Kauf eine wichtige Rolle. Diese besonders bewusste Konsumentengruppe gibt im Durchschnitt pro Haushalt 16 Prozent mehr für Lebensmittel und Getränke aus als die anderen, wie die GfK-Konsumforschung im Auftrag der Bundesvereinigung des Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) festgestellt hat.

Eine Umfrage des Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) sieht fair gehandelte Lebensmittel auch künftig weiter auf Erfolgskurs. Zudem habe die Umfrage unter Unternehmen gute Wachstumschancen für nachhaltig erzeugte und regionale Produkte ergeben. Die Ausgaben für Bio-Produkte sind in den vergangenen Jahren gestiegen und machen inzwischen laut BVLH 3,9 Prozent des gesamten Lebensmittelumsatzes aus.

Ein Blech voller Aprikosen-Schiffchen mit Butterstreusel (Foto: picture-alliance/dpa)
Auch die Gebäck-"Klassiker" sind natürlich auf der weltgrößten Lebensmittelmesse vertretenBild: picture-alliance/dpa

Preise dürften weiter klettern

Der Handel meldete für die ersten sieben Monate 2013 insgesamt einen Umsatzzuwachs von 3,3 Prozent auf 96 Milliarden Euro. Die Industrie konnte sich dank wachsender Exporte nahezu stabil halten - mit einem realen Umsatzminus von 0,3 Prozent auf 129,2 Milliarden Euro in den ersten drei Quartalen 2013.

Belastet wird die Branche von hohen Rohstoffpreisen und steigenden Produktionskosten. Die Lebensmittelpreise sind 2013 in der Folge bisher um 4,1 Prozent gestiegen und werden nach BVE-Prognosen auf diesem Niveau bleiben oder noch weiter klettern. Im internationalen Vergleich seien Lebensmittel in Deutschland aber weiter günstig.

Die "Anuga", die alle zwei Jahre stattfindet, deckt bis 9. Oktober eine große internationale Bandbreite ab. Unter den Neuheiten sind Pizza am Stiel aus Italien, Mozarella-Käse mit Kalzium in Spaghettiform aus Irland für Kinder, spanische Tapa für die Mikrowelle oder auch Cola-Aufstrich fürs Brot. In Deutschland war das Lebensmittelangebot nach Branchenangaben mit derzeit mehr als 170.000 Produkten in den Regalen noch nie so groß.

sti/hf (dpa)