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Anteil der Industrie wächst

2. November 2012

Die Industrie hat in Deutschland einen höheren Stellenwert als anderswo in Europa. Dieses konservative Modell wurde einst belächelt. Nun wird Deutschland um den hohen Industrieanteil beneidet. Und er wächst weiter.

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Präzisions-Folienwalzwerk (Foto: Achenbach Buschhütten GmbH)
Bildergalerie Deutsche MaschinenbauerBild: Achenbach Buschhütten GmbH

Das produzierende Gewerbe hat im vergangenen Jahr mehr als ein Viertel zur deutschen Wirtschaftsleistung beigetragen. Getrieben von der Nachfrage aus dem Ausland stieg der Anteil von Bergbau, verarbeitendem Gewerbe, Energie- und Wasserversorgung sowie Entsorgung mit insgesamt 26,2 Prozent im Vergleich zu 2009 um knapp drei Prozentpunkte, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Zu dieser Entwicklung hat die steigende Nachfrage im Ausland nach deutschen Investitionsgütern beigetragen.

Die wirtschaftliche Bedeutung der produzierenden Industrie ist in Deutschland traditionell höher als in der gesamten Europäischen Union. Obwohl sich auch hierzulande ein Strukturwandel vollzogen hatte und der Anteil des Dienstleistungssektors auf knapp 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) angestiegen war, hatte Deutschland unter den großen Volkswirtschaften stets den höchsten BIP-Anteil der Industrie.

Das Bewährte ist das Erfolgskonzept

Dieses oft als altbacken angesehene Wirtschaftsmodell feiert seit dem Ausbruch der Finanzkrise sein Comeback. Vor allem den Briten wurde vor Augen geführt, welche Folgen das Aufblasen der Finanzbranche hatte. Seitdem wird in einigen Ländern durch eine neue Industriepolitik dem deutschen Modell nachgeeifert – bisher mit mäßigem Erfolg.

Laut EU-Statistiken erreichte Italien mit 18,6 Prozent den größten Industrie-Anteil nach Deutschland unter den großen Volkswirtschaften in Europa. In Großbritannien und Spanien liegt der Wert knapp unter 17 Prozent. Frankreich hat mit 12,6 Prozent den größten Nachholbedarf.

zdh/ml (dapd)