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FBI kannte Attentäter von Texas

5. Mai 2015

Zwei Tage nach dem Anschlag auf eine Ausstellung von Mohammed-Karikaturen in Texas wird immer mehr über die zwei getöteten Attentäter bekannt. Einer von ihnen war seit Jahren im Visier der US-Sicherheitsbehörden.

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Polizisten nach Anschlag auf Mohammed-Karikaturen-Ausstellung (Bild: Reuters/ Mike Stone)
Bild: Reuters/Mike Stone

Einer der beiden Angreifer sei 2010 des Versuchs angeklagt worden, sich Dschihadisten in Somalia anzuschließen, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf das FBI. Terrorismus sei dem 30-Jährigen allerdings nicht nachgewiesen worden. Er sei zu drei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Der zweite Angreifer sei sein 34 Jahre alter Mitbewohner gewesen. Beide sollen sich ein Appartement in Phoenix im Bundesstaat Arizona geteilt haben.

Inzwischen hat sich der IS zu dem Angriff bekannt. "Zwei Soldaten des Kalifats haben die Attacke auf die Ausstellung in Garland verübt", erklärten die Extremisten über ihren Radiosender "Al-Bajan". Dort seien "negative Bilder des Propheten Mohammed gezeigt worden".

Ankündigung der Tat auf Twitter?

Die beiden Männer hatten am Sonntagabend in Garland im Bundesstaat Texas mit Sturmgewehren das Feuer auf dem Parkplatz eines Veranstaltungszentrums eröffnet, in dem Mohammed-Karikaturen gezeigt wurden und der bekannte niederländische Islamkritiker Geert Wilders eine Rede hielt. Dabei wurde ein unbewaffneter Wachmann am Bein verletzt. Polizisten erwiderten das Feuer und erschossen die Angreifer. Nach Angaben des Senders ABC vermuten die Behörden, dass einer der beiden Täter den Angriff zuvor auf Twitter ankündigte. Im Tweet eines mittlerweile gelöschten Kontos eines selbsterklärten Anhängers der in Syrien und im Irak aktiven Terrormiliz Islamischer Staat ist von einer Attacke in Texas die Rede.

Nicht mit Angriff auf "Charlie Hebdo" vergleichbar

Initiiert wurde die Karikaturen-Ausstellung von der als extrem rechts und islamfeindlich geltenden New Yorker American Freedom Defense Initiative (AFDI). Ihre Präsidentin, Pamela Geller, sprach von einem Krieg gegen die Meinungsfreiheit. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte den Angriff auf die Ausstellung. Derartige Taten hätten nichts mit Religion oder Glauben zu tun, ließ er durch seinen Sprecher mitteilen. Der Chefredakteur von "Charlie Hebdo", Gérard Biard, wandte sich dagegen, Parallelen zwischen der Tat in Texas und dem islamistischen Angriff auf die französische Satirezeitung zu ziehen, bei der im Januar zwölf Menschen getötet worden waren.

"Charlie Hebdo" kommentiere lediglich die Nachrichtenlage und wenn der islamische Prophet dort eine Rolle spiele, werde er gezeichnet. "Wir kämpfen gegen Rassismus. Und wir haben nichts mit diesen Leuten zu tun", fügte Biard mit Blick auf die AFDI hinzu.

bri/as (AFP,Reuters)