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Terrordrohungen gegen Passagierflugzeuge

26. Mai 2015

Kampfjets über dem New Yorker JFK-Flughafen: Anonyme Drohungen gegen mehrere Transatlantikflieger haben in den USA für helle Aufregung gesorgt - und Erinnerungen an den nationalen Alptraum 9/11 geweckt.

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Air-France-Maschine (Symbolbild: picture-alliance/abaca/E. de Malglaive)
Air-France-Jet (Archivlbild)Bild: picture-alliance/abaca/E. de Malglaive

Nach anonymen Drohungen gegen mehrere Passagierflugzeuge haben US-Kampfflieger eine aus Frankreich kommende Air-France-Maschine zum internationalen Flughafen in New York eskortiert. Bei einer anschließenden Durchsuchung des Airbus 330-200 wurde jedoch nichts Verdächtiges entdeckt, auch die Drohungen gegen andere Flugzeuge erwiesen sich als falsch.

Betroffen waren bis zu zehn internationale Flüge in die USA, darunter eine Maschine der Saudi Arabian Airlines, wie die Nachrichtenagentur AFP meldet. Die meisten Drohungen hatten demnach die selbe Quelle.

"Chemiewaffen an Bord"

Der US-Fernsehsender NBC berichtet unter Berufung auf die Bundespolizei FBI, ein Mann habe bei verschiedenen Polizeiwachen in den USA angerufen und mitgeteilt, an Bord mehrerer Flugzeuge befänden sich Chemiewaffen. Das FBI und ein Terror-Abwehrzentrum in Maryland seien sofort eingeschaltet worden.

Als "Vorsichtsmaßnahme" habe das für die USA und Kanada zuständige Nordamerikanische Luft- und Weltraum-Verteidigungskommando (Norad) zwei US-Kampfjets losgeschickt, um den Air-France-Flug AF22 zum New Yorker John-F.-Kennedy-Flughafen zu eskortieren, teilte das FBI in einer Erklärung mit.

Lufteskorte bis zur Landung

Nach Angaben eines Air-France-Sprechers in Paris begleiteten die Kampfflieger die Passagiermaschine etwa eine Stunde lang bis zur Landung. Vor seiner Durchsuchung sei der Flieger in einem gesonderten Bereich des New Yorker Flughafens abgestellt worden.

Das um 08.32 Uhr MESZ in Paris gestartete Air-France-Flugzeug sei problemlos in New York gelandet und dort durchsucht worden, so das FBI. Dabei seien weder eine Bombe noch andere gefährliche Gegenstände entdeckt worden. Aus mit den Vorgängen vertrauten Kreisen hieß es, die Kampfjets seien losgeschickt worden, weil unmittelbar nach der telefonischen Drohung kein Kontakt zur Besatzung der Air-France-Maschine habe hergestellt werden können.

London, Madrid, Birmingham

Der US-Sender ABC News berichtet, auch gegen zwei Maschinen auf dem Weg zum Flughafen Newark im Bundesstaat New Jersey seien Drohungen ausgesprochen worden. Dabei handelte es sich demnach um eine Maschine von Delta Airlines aus London und einen in Madrid gestarteten Flug von United Airlines.

Auch eine Maschine von American Airlines, die im englischen Birmingham gestartet sei, war demnach Gegenstand einer Drohung. Diese habe sich aber schnell als falsch erwiesen, so dass das Flugzeug planmäßig gelandet sei.

Nach Angaben des Senders CNN soll nun überprüft werden, ob hinter den anonymen Anrufen ein Versuch von Islamisten stecken könnte, die Reaktion der USA auf derartige Drohungen zu testen.

jj/SC (dpa, afp)