Alle Augen auf Asien
Die deutsche Wirtschaft ist mit den Ländern der Region Asien-Pazifik eng verbunden. Wie eng, zeigen diese Bilder und Grafiken.
Treffen in Ho-Chi-Minh-Stadt
Seit Jahren verschiebt sich das Gewicht der Weltwirtschaft zunehmend nach Asien. Hier lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung, und die dynamisch wachsenden Volkswirtschaften sind wichtige Märkte für deutsche Unternehmen. In Ho-Chi-Minh- Stadt, der größten Stadt Vietnams, fand in den vergangenen Tagen die 14. Asien-Pazifik-Konferenz der deutschen Wirtschaft statt.
Stufen der Entwicklung
Vietnam gehört im asiatisch-pazifischen Raum zu den Niedriglohnländern. Thailand, Malaysia und die Philippinen werden als Tiger bezeichnet, da ihnen der baldige Sprung ins Lager der Industrieländer zugetraut wird. Japan, Südkorea, Singapur und Hongkong gelten wegen ihrer technologischen Entwicklung als High-Tech-Standorte. In China finden all diese wirtschaftlichen Phasen gleichzeitig statt.
Deutsche Exporte nach Asien
Die deutschen Exporte nach Asien sind in den letzten Jahren mehr als doppelt so schnell gestiegen wie die Gesamtheit der deutschen Ausfuhren. Auch hier hat China einen Sonderstatus: Ausfuhren deutscher Firmen in das Land haben sich fast vervierfacht. Auch Exporte in die Niedriglohnländer der Region stiegen überdurchschnittlich.
Volkswagen für und aus China
Zu den exportstarken deutschen Branchen gehören Maschinenbau und Autoindustrie. Viele Produkte aus Asien werden mit deutschen Maschinen produziert. Deutsche Autobauer lassen ihre Wagen oft in der Region bauen. Volkswagen etwa produziert in seinem Werk in der südchinesischen Metropole Foshan das Modell Golf.
Asiatische Importe und deutscher Anteil
Die Länder in der Region Asien-Pazifik haben ihre Importe seit 1990 stark erhöht. Davon haben zwar auch deutsche Firmen profitiert, doch insgesamt ist ihr Marktanteil gefallen. China etwa kauft inzwischen deutlich mehr Waren aus Südkorea als aus Deutschland, früher war das umgekehrt.
Asiatische Importe und deutscher Anteil
Auch in Japan, Südkorea und Indien haben deutsche Exporteure beständig Marktanteile verloren. China konnte seine Position dagegen stark ausbauen. Das liegt auch an den zahlreichen Freihandelsabkommen, die den Austausch von Waren in der Region vereinfachen. Mit der Europäischen Union haben bisher nur Südkorea und Singapur bilaterale Abkommen unterzeichnet.
Asiatische Investitionen in Deutschland
Viele asiatische Firmen investieren auch direkt in Deutschland. Gemessen am Volumen steht Japan mit Abstand auf Platz eins. Allerdings hat die Zahl chinesischer Investitionsprojekte in den letzten Jahren stark zugenommen, inzwischen gibt es mehr chinesische Firmen in Deutschland als japanische. Insgesamt beschäftigen Firmen aus der Region Asien-Pazifik in Deutschland 180.000 Menschen.
Chinesische Einkaufstour
Auch Übernahmen deutscher Firmen durch asiatische Konkurrenten sind keine Seltenheit mehr. Für eine halbe Milliarde Euro kaufte der chinesischen Baumaschinen-Hersteller Sany 2012 Putzmeister, den Weltmarktführer im Bereich Betonpumpen. Kurz darauf beteiligte sich der chinesische Motorenbauer Weichai Power mit rund 700 Millionen Euro am Wiesbadener Gabelstapler-Hersteller Kion-Group.