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Ebola: Alarmstufe Rot in Nigeria

26. Juli 2014

Das Ebola-Virus breitet sich in Westafrika weiter aus. Nun hat der lebensgefährliche Erreger auch Nigeria erreicht. Die Behörden dort bestätigten einen ersten Todesfall.

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Ärzte nehmen in Sierra Leone Blut ab für Tests auf das Ebola-Virus (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Mehr als 660 Menschen sind in Westafrika bereits an der Epidemie gestorben. Jetzt gab es erstmals auch in Nigeria einen Todesfall, wie Gesundheitsminister Onyebuchi Chukwu in Abuja bestätigte. Es handele sich um einen 40 Jahre alten Angestellten des liberianischen Finanzministeriums, der am Dienstag in Nigeria angekommen und am Freitag in einer Klinik in Lagos gestorben sei.

Chukwu sagte, Nigeria habe die Alarmstufe Rot ausgerufen. Alle Zugänge ins Land - ob zu Wasser, aus der Luft oder über Land - würden überwacht. Spezialisten seien überall positioniert worden, um ein weiteres Einsickern der Seuche zu verhindern.

Krankheitssymptome beim Flug

Zudem hätten die Behörden Kontakt zu denjenigen Personen aufgenommen, die mit dem Liberianer Berührung gehabt hätten. Darunter sind nach Aussage Chukwus auch alle Passagiere der Maschine, mit dem der Erkrankte von Liberia nach Nigeria flog. Bereits während des Flugs habe der Mann Symtome gezeigt und sei anschließend in ein Krankenhaus gebracht und und unter Quarantäne gestellt worden.

Die Schwester des Mannes war ebenfalls der Krankheit erlegen. Der jetzt in Nigeria verstorbene Mann soll den Behörden in Liberia erklärt haben, keinerlei physischen Kontakt zu seiner Schwester gehabt zu haben. Aufgrund dieser Information habe er arbeiten dürfen, sei allerdings auch angewiesen worden, nicht zu reisen, sagte die oberste Gesundheitsbeamtin Liberias, Bernice Dahn. Wie er dennoch in das Flugzeug gelangte, ist unklar. Offenbar wollte er an einer internationalen Konferenz in Nigeria teilnehmen.

Fast 1100 Ebola-Infizierte

Das Virus war im März erstmals in Guinea aufgetreten. Kurze Zeit später wurden in Liberia und Sierra Leone erste Fälle registriert. Experten der Vereinten Nationen warnen, dass vor allem Ängste und Missverständnisse bei der Bevölkerung für die Ausbreitung des Ebola-Erregers verantwortlich seien.

Nach jüngsten Erhebungen sind fast 1100 Menschen in Westafrika mit dem Virus infiziert. Ebola gehört zu den ansteckendsten Krankheiten weltweit. Eine wirksame Impfung oder Medizin gibt es nicht. In 90 Prozent der Fälle verläuft die Krankheit tödlich. Die Infizierten leiden an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall sowie in heftigen Fällen an inneren Blutungen und Organversagen.

kis/wl (ape/rtre)