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Al-Shabaab bestimmt neuen Anführer

7. September 2014

Somalische Islamisten schwören Rache für den Tod ihre Chefs Godane und ernennen Ahmed Umar zum Nachfolger. Die Regierung versetzt die Sicherheitskräfte in Alarmbereitschaft.

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Somalia: Godane-Portait im Fernsehen (Foto: Mohamed Abdiwahab/AFP/Getty Images)
Bild: Getty Images

Die radikal-islamische Al-Shabaab-Miliz in Somalia hat einen Nachfolger für ihren durch einen US-Luftangriff getöteten Anführer Ahmed Abdi Godane bestimmt. Künftig werde Ahmed Umar alias Abu Ubaida die Islamisten anführen, berichtete der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira. Zugleich kündigten die Islamisten Rache an: "Den Tod unserer Gelehrten und Führer zu rächen ist eine verbindliche Verpflichtung, die wir nie aufgeben und nicht vergessen, egal wie lange es dauert", heißt es in einer Stellungnahme der Miliz, die Al-Dschasira übermittelt wurde.

Wie das auf die Überwachung islamistischer Webseiten spezialisierte US-Unternehmen Site berichtete, haben die Dschihadisten ihren Treueschwur gegenüber Al-Kaida-Chef Aiman al-Sawahiri erneuert.

Godane war Anfang der Woche bei einem US-Luftschlag getötet worden. Die somalische Regierung warnte deshalb vor Racheakten der Shabaab und versetzte die Sicherheitskräfte im ganzen Land in höchste Alarmbereitschaft. Ziele könnten medizinische Einrichtungen, Bildungszentren und andere staatliche Institutionen sein. Zugleich forderte sie die Anhänger der Miliz auf, sich zu ergeben. Al-Shabaab-Mitglieder hätten 45 Tage Zeit, um in den Genuss einer Amnestie zu kommen.

Somalia, Kenia und Uganda danken den USA

Die Al-Shabaab-Miliz terrorisiert seit Jahren den Osten Afrikas. In Somalia kämpfen die Islamisten gegen die Zentralregierung und wollen einen Gottesstaat errichten. Im Nachbarland Kenia verübte sie vor allem in der Küstenregion Anschläge. Im September 2013 hatten ihre Kämpfer im Einkaufszentrum Westgate in Nairobi 67 Menschen getötet. Kenias Präsident Uhuru Kenyatta dankte der US-Regierung deshalb für die Tötung Godanes, wie die Zeitung "Daily News" berichtete.

Godane stand auf der US-Liste der meistgesuchten Terroristen. Dem Militäreinsatz war nach US-Angaben jahrelange Arbeit der Geheim- und Militärdienste vorausgegangen. Die Armee Ugandas erklärte, sie hätte die USA mit Geheimdienstinformationen zum Aufenthaltsort Godanes versorgt. Auch der somalische Präsident Hassan Sheikh Mohamud betonte, dass der US-Luftangriff auf Godane mit vollem Wissen und Einverständnis der somalischen Regierung erfolgt sei.

det/rb (afp, dpa)