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Germany oyeee!

Philipp Sandner14. Juli 2014

Jede Menge Lob erntet die deutsche Fußballelf bei DW-Nutzern in Afrika. Für viele kommt der WM-Sieg nicht überraschend. Sie haben Deutschland alles zugetraut.

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Ghanaische und deutsche Fußballfans verfolgen im Stadion die Begegnung ihrer Mannschaften bei der WM 2014 (Foto: picture-alliance/dpa).
Bild: picture-alliance/dpa

Auch für Fans in Afrika war das WM-Finale Deutschland - Argentinien am Sonntag (13.07.2014) in Rio de Janeiro ein guter Fußballabend. Über ein "ordentliches Finale" freut sich ein togolesischer Hörer des französischen DW-Programms. Seine Botschaft: "Danke, Deutschland!" Dass das deutsche Team die Meisterschaft für sich entschieden hat, sei absehbar gewesen, meint ein Landsmann: "Deutschland ist einfach ein gutes Team. Das Mittelfeld, die Stürmer - alle sind ausgezeichnet!"

Nach dem Sieg beschwören viele den deutschen Teamgeist. Die Mannschaft habe eine konstante Leistung gezeigt, lobt Fußballfan Emmanuel Nettey aus Ghanas Hauptstadt Accra. Disziplin und das richtige Management hätten Deutschland so weit gebracht, sagte der ghanaische Sportjournalist und Trainer Nana Kwaku Agyemang im DW-Interview - und verweist auf die lange Erfolgsgeschichte Deutschlands bei dem Turnier: "Deutschland hat schon vor langer Zeit den Meistertitel geholt. Damals begann das Land, die Nachwuchsförderung sehr ernst zu nehmen." Dass die deutsche Elf nun zum vierten Mal den Titel holte, ist für Agyemang die Konsequenz daraus.

"Weltbeste Verteidigung"

Manuel Neuer und Lionel Messi nehmen beim WM-Abschluss 2014 Auszeichnungen entgegen (Foto: Reuters).
Stars des Turniers: Neuer (links) und MessiBild: Reuters

Jede Menge Glückwünsche erreichen die Afrika-Programme der Deutschen Welle über Facebook. "Germany oyeee! Ihr habt Fußballgeschichte geschrieben", gratuliert der Kongolese David Chirimwani Nelson aus Bukavu, "nehmt diesen Pokal - ihr habt ihn verdient!" Überzeugt von der Leistung des neuen Weltmeisters ist auch Ecce Lü aus der mosambikanischen Hauptstadt Maputo. Sein Lob gilt besonders der "besten Verteidigung der Welt": "Sie konnten jeden Angriff des Gegners aufhalten", schreibt Lü.

Die hochgelobte deutsche Verteidigung war auch der FIFA eine Auszeichnung wert: Der internationale Fußballbund verlieh Manuel Neuer den Goldenen Handschuh für den besten Torhüter des Turniers. Als besten Spieler kürte sie den Argentinier Lionel Messi - eine Entscheidung, die in den sozialen Medien sehr kontrovers diskutiert wird. Manche DW-Nutzer hätten es lieber gesehen, dass der Niederländer Arjen Robben den Preis bekommt - oder auch der Deutsche Sebastian Schweinsteiger, den selbst eine Platzwunde am Kopf beim Finalspiel nicht davon abhalten konnte, bis in die Nachspielzeit sein Bestes zu geben.

Afrika muss aufholen

Screenshot der Facebook-Seite des DW-Kisuaheli-Programms (facebook.com/dw.de)
Glückwünsche für Deutschland auf der Facebook-Seite des DW-Kisuaheli-ProgrammsBild: facebook.com/dw.kiswahili

"Messi hat sein bestes gegeben", schreibt hingegen ein Hörer des Kisuaheli-Programms in der What's-App-Gruppe des Programms. "Er hat aber zu wenig Unterstützung von seinen Mitspielern bekommen." Auch andere schreiben es Messi zu, dass Argentinien überhaupt das Finale erreichte - und damit weiter kam als Gastgeber Brasilien. Dass keiner der zwei lateinamerikanischen Halbfinalisten den Titel holte, beweist für den Tansanier Ayoub Semvua die Überlegenheit des europäischen Fußballs. "Hier in Ostafrika schätzen wir den europäischen Fußball sehr", schreibt Semvua.

Bei aller Begeisterung für den starken europäischen Vereinsfußball träumen manche DW-Hörer weiter davon, dass eines Tages auch eine afrikanische Mannschaft den Pokal holen wird. Immerhin sind Ghanas "Black Stars" das einzige Nationalteam, das sich damit brüsten kann, gegen den diesjährigen Weltmeister ein Unentschieden erzielt zu haben. Doch bis Ghana es wirklich an die Spitze schaffen kann, seien noch große Investitionen nötig, sagt Fußballtrainer Agyemang: "Wir brauchen mindestens 50 Millionen Dollar für Ghanas erste Liga und 25 Millionen für die unteren Ligen." Auch sonst könne sich Ghana von Deutschland manches abgucken: Dass Joachim Löw seit acht Jahren als Trainer fungiere, sorge für eine gewisse Zuverlässigkeit.

Deutschlands Thomas Müller und Ghanas Harrison Afful beim WM-Gruppenspiel 2014 (Foto: Reuters).
Ghana rang Deutschland in der Vorrunde ein Unentschieden abBild: Reuters