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Afghanistans Taliban zum Frieden bereit?

19. Februar 2015

Bisherige Versuche, den blutigen Konflikt auf dem Verhandlungsweg zu lösen, sind allesamt im Anfangsstadium gescheitert. Nun gibt es eine neue Initiative. Pakistan kommt eine Schlüsselrolle zu.

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Taliban-Kämpfer in Jalalabad (Foto: AFP)
Bild: picture-alliance/dpa/Noorullah Shirzada

Nach mehr als 13 Jahren Krieg zwischen den aufständischen Islamisten und der Regierung in Kabul gibt es einen neuen Hoffnungsschimmer. Die Taliban hätten ihre Bereitschaft zu Verhandlungen über ein Ende des Bürgerkriegs signalisiert, berichten afghanische Medien und Pakistans Armeechef Raheel Sharif. Zugleich warnte der General vor zu hohen Erwartungen. "Diese Dinge passieren nicht so schnell und nicht so leicht", zitiert ihn die pakistanische Zeitung "Express Tribune". Sharif war am Mittwoch in Afghanistan und hatte mit führenden Regierungsmitarbeitern gesprochen.

USA dementieren Treffen in Katar

Ein Taliban-Vertreter sagte der Nachrichtenagentur Reuters per Telefon aus Katar, fünf frühere Mitglieder des obersten Rats der Taliban wollten sich in dem Golfstaat mit US-Gesandten treffen. Auch ein Mitglieder der Quetta-Schura, dem Führungsgremium der Taliban, bestätigte die geplanten Gespräche in Katar. Er dämpfte ebenfalls die Erwartungen. Schließlich hätten die bisherigen Bemühungen auch keinen Durchbruch gebracht. Eine Sprecherin des Weißen Hauses in Washington dementierte die Aussagen: Derzeit sei kein Treffen in Katar geplant.

Die instabile Regierung unter dem afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani bemüht sich zusammen mit den westlichen Verbündeten darum, gemäßigte Taliban an den Verhandlungstisch zu bekommen. Pakistan kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu. Viele Befehlshaber der afghanischen Taliban nutzen das Grenzgebiet zu Pakistan als Rückzugsort.

Neue Armeeoffensive

Noch am Montag hatte die afghanische Armee in der südlichen Unruheprovinz Helmand eine Offensive gegen die Aufständischen gestartet. Zahlreiche Taliban-Kämpfer seien getötet worden, teilte das Verteidigungsministerium in Kabul mit.

Die radikalislamischen Extremisten hatten vor dem Abzug der NATO-geführten Kampftruppen Ende 2014 aus Afghanistan ihre Angriffe und Anschläge noch einmal intensiviert. Die Zahl der zivilen Opfer stieg im vorigen Jahr auf Rekordhöhe. Nach Angaben der UN-Mission am Hindukusch wurden 3699 Zivilisten getötet und mehr als 6800 verletzt.

se/haz (rtr, epd)