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Mai 1945: Der Krieg in Europa ist aus

Birgit Görtz8. Mai 2012

Am 7. Mai 1945 willigt eine deutsche Delegation im französischen Reims in die bedingungslose Kapitulation ein. Tags darauf war der Zweite Weltkrieg beendet - zumindest in Europa.

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Zerstörtes Berlin 1945 nach Kriegsende (Foto: AP)
Bild: AP

Es ist der 16. April 1945. Die Rote Armee ist zum Sturm auf Berlin bereit. Und nur versprengte Haufen von Wehrmachts- und SS-Einheiten stehen den sowjetischen Truppen zur Verteidigung der Hauptstadt gegenüber.

"Berlin kämpft weiter"

Noch am selben Tag erreicht die Rote Armee unter Marschall Zhukow Vororte Berlins. Unterdessen nähert sich von Westen die US-Armee, von Osten dringt die Rote Armee immer tiefer ins Herz Deutschlands vor. Am 25. April meldet BBC: "Ost und West haben sich getroffen. Am Mittwoch, dem 25. April 1945, um zwanzig vor fünf haben sich Verbände von General Bradleys 12. Armee und sowjetische Einheiten von Marschall Konevs 1. Ukrainischer Armee in der Nähe der deutschen Stadt Torgau an der Elbe getroffen."

Amerikanische und sowjetische Soldaten reichen sich auf den Trümmern einer Elbbrücke bei Torgau die Hände (Foto: AP)
Amerikanische und sowjetische Soldaten reichen sich die HändeBild: dapd

Dessen ungeachtet liefern sich deutsche Verbände und Rote Armee einen erbitterten Straßenkampf in der Hauptstadt. "Berlin kämpft weiter, Berlin vertraut dem Führer!", meldet der deutsche Staatsfunk.

Am 28. April bekommt Adolf Hitler die Nachricht, dass der Sturm der Roten Armee auf die Reichskanzlei unmittelbar bevorsteht. Er heiratet seine Geliebte Eva Braun, verfasst sein "politisches Testament" und ernennt Großadmiral Dönitz zu seinem Nachfolger.  Hitler will weder tot noch lebendig in die Hände der Russen fallen. Am 30. April um 15:30 Uhr erschießt er sich, Eva Braun nimmt Gift. Beide Leichen werden nach Hitlers Willen verbrannt.

Die Kämpfe in Berlin gehen dennoch weiter - angetrieben von fanatischen Generälen. Bei den Gefechten in der Hauptstadt sterben mehr Berliner als während der jahrelangen Luftangriffe. Am 2. Mai schließlich ergeben sich die Verbände in Berlin. Doch Hitlers Nachfolger Dönitz lässt andernorts weiterkämpfen, weil er die bedingungslose Gesamtkapitulation verhindern will und hofft, dass sich möglichst viele Soldaten auf die von den Westalliierten kontrollierte Gebiete absetzen können.

Waffen schweigen

Fünf Tage später muss die deutsche Delegation im französischen Reims, dem Hauptquartier von US-General Eisenhower, in die bedingungslose Kapitulation einwilligen. Dönitz überbringt den Deutschen die Nachricht mit den Worten: "Am 8. Mai um 23 Uhr schweigen die Waffen."

General Alfred Jodl unterzeichnet die Kapitulation (Foto: AP)
General Alfred Jodl unterzeichnet die KapitulationBild: dapd

Auf Drängen Stalins muss die Zeremonie bei Marschall Zhukov in Berlin wiederholt werden. In der Nacht auf den 9. Mai wird die Kapitulationsurkunde ein zweites Mal unterzeichnet. Daraufhin überbringen die Staats- und Regierungschefs der vier Alliierten ihren Völkern und der Welt die Nachricht vom Frieden. US-Präsident Truman verkündet: "Die Flaggen der Freiheit wehen über ganz Europa." Und über rund 60 Millionen Opfern, die der Zweite Weltkrieg forderte.