1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

630.000 Flüchtlinge in Deutschland

12. Februar 2015

Deutschland gilt gemeinhin als freundlich und weltoffen. Neben Einwanderern hoffen auch immer wieder Flüchtlinge auf ein besseres Leben in der Bundesrepublik. Im vergangenen Jahr suchten 130.000 Migranten hier Schutz.

https://p.dw.com/p/1EZqI
Deutschkurs-Teilnehmerin blättert in einem Wörterbuch (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/Marcus Brandt

Die Zahl der in Deutschland lebenden Flüchtlinge ist im vorigen Jahr um 130.000 auf etwa 629.000 Menschen gestiegen. Von ihnen waren 338.000 anerkannte Flüchtlinge, die entweder politisches Asyl oder einen anderen Schutz bekommen haben. Das sind 44.000 mehr als im Jahr zuvor, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht. Der Text liegt dem "Kölner Stadt-Anzeiger" vor. Hinzu kamen 291.000 Asylsuchende und Geduldete, 86.000 mehr als 2013.

"Deutschland ist nicht überlastet"

Die Innen-Expertin der Linksfraktion, Ulla Jelpke, wies darauf hin, alles in allem seien das "nicht einmal ein Prozent der Bevölkerung und weitaus weniger als zum Beispiel vor 17 Jahren, als es noch über eine Million Flüchtlinge waren". Von einer Überlastung der Bundesrepublik durch Migranten könne deshalb keine Rede sein. Städte und Kommunen zeigten sich in den vergangenen Monaten zunehmend überfordert bei der Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen.

Auch die Zahl der in Deutschland Geduldeten erhöhte sich demnach leicht. Ende Dezember waren im Ausländerzentralregister 113.000 Menschen (2013: 94.500) aufgeführt, die keinen Asylstatus bekommen haben und deshalb ausreisepflichtig sind. Aus unterschiedlichen Gründen können sie zunächst aber nicht abgeschoben werden. Betroffen sind vor allem Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien, dem Irak oder aus Russland.

Dass ihre Zahl so hoch sei, kritisierte Jelpke als "erschreckend". Es zeige das "Versagen" der bisherigen Bleiberechtsregelungen. Ein "bürokratisches Klein-Klein" sei angesichts solcher Aufenthaltsdauern "unerträglich", so die Politikerin.

Ebenfalls abgefragt hat die Linksfraktion die Zahl von Nicht-EU-Ausländern, die im vergangenen Jahr von der Bundesagentur für Arbeit eine Arbeitserlaubnis bekommen haben. Das waren insgesamt knapp 68.000 Menschen. Die meisten Genehmigungen gingen demnach an Inder (12.700), Chinesen (6.280) und US-Amerikaner (4.942).

se/wl (dpa, kna)