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4451 Kandidaten für den Bundestag

Nina Werkhäuser22. September 2013

Bei der Bundestagswahl am 22. September konkurrieren 4451 Bewerber um die Sitze im Parlament, deutlich mehr als bei der vergangenen Wahl. Es gehen auch mehr Parteien ins Rennen.

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Ein Stimmzettel zur Bundestagswahl wird am Sonntag (27.09.2009) in Berlin in einem Wahlraum in eine Urne gesteckt. Foto: dpa
Bild: picture-alliance/dpa

Wer die Wahl hat, hat die Qual - das gilt besonders für die Bundestagswahl am 22. September. Neben den etablierten Parteien wie CDU und CSU, der SPD oder den Grünen gehen 29 weitere kleine Parteien ins Rennen. Neun von ihnen sind zum ersten Mal dabei, darunter die "Partei der Nichtwähler" und die Euro-kritische "Alternative für Deutschland". Der Wahlzettel wird wohl fast so lang sein wie ein Küchenhandtuch.

Die große Zahl der Parteien führt zu einer ungewöhnlich hohen Zahl von Bewerbern: Insgesamt 4451 Kandidaten wollen auf einem der Sessel im Bundestag Platz nehmen. Das sind etwa 900 Kandidaten mehr als bei der Bundestagswahl vor vier Jahren. "Diese Entwicklung bestätigt nach meiner Auffassung nicht die allgemeine These von der Politikverdrossenheit der Bürgerinnen und Bürger", kommentiert Bundeswahlleiter Roderich Egeler die Entwicklung.

Blick in den Plenarsaal des Bundestags von oben, Foto: dpa
Das Ziel der Kandidaten: der Bundestag in BerlinBild: picture-alliance/dpa

Zu den Aufgaben des Bundeswahlleiters gehört es, die Wahl vorzubereiten und dabei auf die Einhaltung der Gesetze zu achten. Egeler hat den Überblick über alle Daten und Fakten rund um die Bundestagswahl. Aus seinem Mund erfahren die Wähler am späten Abend des 22. September, welche Partei wie viele Stimmen errungen hat. Bisher ist nur klar: Der neue Bundestag wird mindestens 598 Abgeordnete haben.

Nur ein Viertel sind Frauen

Zwar wird Deutschland seit nunmehr acht Jahren von einer Frau - Bundeskanzlerin Angela Merkel - regiert, aber im Parlament sind die Männer immer noch klar in der Mehrheit. Dass das im nächsten Bundestag nicht viel anders sein wird, belegen die Daten des Bundeswahlleiters: Demnach ist nur gut ein Viertel aller Kandidaten weiblich. Seit der Wahl 2009 ist ihr Anteil nicht etwa gestiegen, sondern sogar leicht gesunken.

Beim Frauenanteil gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Parteien, die im Bundestag vertreten sind: Die oppositionellen Grünen haben mit knapp 44 Prozent den höchsten Anteil an Kandidatinnen, den niedrigsten hat die Regierungspartei FDP mit etwa 20 Prozent. Unangefochten an der Spitze steht eine Partei, die nicht im Parlament vertreten ist und auch nur geringe Chancen auf den Einzug in den Bundestag hat: Die "Feministische Partei Die Frauen" hat einen Frauenanteil von 100 Prozent.

Bundeswahlleiter Roderich Egeler hält die Broschüre mit Daten zur Bundestagswahl hoch. Foto: dpa
Kennt die Daten zur Wahl: Bundeswahlleiter EgelerBild: picture-alliance/dpa

Zwischen 18 und 90

Wer sich in den Bundestag wählen lassen will, muss mindestens 18 Jahre alt sein - genauso alt ist die jüngste Kandidatin, die in Bayern antritt. Der älteste aller Bewerber traut sich mit 90 noch vier Jahre Arbeit im Parlament zu. Im Durchschnitt sind die Kandidaten etwa 47 Jahre alt. Die Mehrheit der 4451 Bewerber arbeitet den Angaben zufolge im Dienstleistungsbereich, also in Unternehmen, Verwaltungen oder Schulen. Nur ein kleiner Teil ist demnach in technischen Berufen oder in der Landwirtschaft tätig.

Wie viele Bewerber einen Migrationshintergrund haben, also Wurzeln in einem anderen Land, vermag Egeler nicht zu sagen. Die Kandidaten müssen deutsche Staatsbürger sein, nähere Informationen zu ihrer Herkunft werden nicht erhoben.

Zahl der Nichtwähler steigt

Zuguterletzt hat der Bundeswahlleiter noch eine Bitte an die fast 62 Millionen Wähler in Deutschland: "Geben Sie Ihre Stimme ab, machen Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch." Bei der Bundestagswahl 2009 blieben fast 30 Prozent der Wahlberechtigten zu Hause, die Wahlbeteiligung war die niedrigste in der Geschichte der Bundesrepublik.