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2 Euro am Tag: Das Elend der Teepflückerinnen

14. April 2015

Seit 15 Jahren arbeitet Roma schon hier oben auf der Phuguri-Plantage in Darjeeling. Auf knapp 2000 Metern Höhe. Frauen wie sie haben schwer zu tragen. Und all das auf ihrem Nacken. 10 Stunden täglich - in praller Sonne. Knapp 2 Euro verdienen sie umgerechnet am Tag. Das ist so üblich auf Indiens Teeplantagen.

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Hier im Dorf hing jeder einzelne Job an der Plantage Bundapani. Seitdem die pleite gegangen ist, sind hier zahlreiche Menschen verhungert. Jedes dritte Kind ist mittlerweile unterernährt. Die deutschen Firmen Teekanne und TeeGschwendner, die hier unter anderem einkaufen, meinen, an den Arbeitsbedingungen nicht viel ändern zu können. Die Verantwortung dafür liege allein in Indien, erklären sie auf Anfrage. Eine Studie des katholischen Hilfswerks Misereor prangert unzumutbare Arbeitsbedingungen auf Teeplantagen an. Dazu gehören unter anderem die Verweigerung von Gesundheitsvorsorge und subventionierten Lebensmitteln, mangelnde Wasserversorgung, schlechte Unterkünfte, sexuelle Belästigung und mangelnder Arbeitsschutz beim Sprühen von Pestiziden. Zusätzlich werden die ArbeiterInnen daran gehindert, Gewerkschaften beizutreten. Laut Studie belaufen sich die Arbeitskosten der Teepflücker auf etwa ein Prozent des Verkaufserlöses. Tatsächlich sind sie deutlich niedriger.